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Umwelt

Das Klima für nachhaltiges Investieren ändert sich

  • 01 März 2021 (5 Minuten Lesezeit)
Welcome to the transition

In unserer Studien-Reihe zum Jahrzehnt des Wandels analysieren wir dieses Mal, wie auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) ausgerichtetes Investieren zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen kann. Der erste Teil konzentriert sich auf das „E“ (Umwelt). Denn es wird immer offensichtlicher, dass wir dringend gegen den Klimawandel vorgehen müssen.

In den ersten zwanzig Jahre des 21. Jahrhunderts ging es vor allem darum, Bewusstsein zu schaffen. Die nächsten zehn Jahre wird der Wandel im Vordergrund stehen. Unsere Zukunft hängt davon ab, was wir durch Änderungen in den nächsten zehn Jahren bewirken – im Konsumverhalten und zum Schutz der Ressourcen unseres Planeten. Es bleiben nur noch zehn Jahre, um die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen: den Fahrplan, um „für Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten zu sorgen – heute und in Zukunft“.

Es ist erfreulich, dass sich viele Länder zu CO2-Emissionen von netto null verpflichten. Dem Climate Action Tracker zufolge haben mittlerweile 126 Länder – die für 51% der weltweiten Emissionen verantwortlich sind – Dekarbonisierungsziele festgelegt. Klimawandelzusagen kommen aus allen Regionen und sogar von Ländern, die den ökologischen Wandel bislang weniger beachtet haben.

Amanda O’Toole, Managerin der Clean Economy Strategie von AXA Investment Managers (AXA IM), stellt dazu fest: „Dies ist ein globaler Trend. Dadurch wird es für Unternehmen und Investoren viel schwieriger, die stattfindenden Änderungen zu ignorieren.“

Doch es sind nicht nur nationale und regionale Regierungen oder Stadtverwaltungen, die sich zu Netto-Null-Zielen bekennen. O‘Toole fügt hinzu: „2020 war bemerkenswert, weil traditionelle Unternehmen aus zahlreichen unterschiedlichen Sektoren Netto-Null-Ziele bekannt gegeben haben.“

Die AXA Group hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen ihrer Investments bis 2025 um 20% zu senken.

Bloomberg zufolge dürften ESG-orientierte Investments 2025 über ein Drittel des Marktvolumens ausmachen (bei einem verwalteten Vermögen von über 53 Bio. US-Dollar).

Gilles Moëc, der Chefvolkswirt der AXA Group, betont, dass dieser Anstieg ungeachtet der coronabedingten Konjunkturabschwächung zu erwarten ist, ganz anders als bei der weltweiten Erholung nach der Finanzkrise von 2008.

„2008 und 2009 ließ die Emissionstätigkeit vorübergehend nach. Mit Beginn der Erholung ging der normale Geschäftsbetrieb aber schnell wieder weiter. Es ist beruhigend, dass jetzt der dringende Kampf gegen den Klimawandel nicht zugunsten einer Wiederbelebung der Wirtschaft außer Acht gelassen wird. Der ökologische Wandel wird nicht mehr als Bremsklotz für das Wirtschaftswachstum gesehen. Da umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und erneuerbare Energien nötig sind, ist er zu einem Wachstumsmotor geworden.“

Johann Plé, Manager der Global Green Bonds Strategie von AXA IM, fügt hinzu: „Durch COVID-19 haben Unternehmen und Investoren erkannt, dass nicht-finanzielle Risiken relevant sind. Der Klimawandel ist dabei eines der größten Risiken.“


Unternehmenszusagen, Strom zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen

RE100 ist eine internationale Initiative einflussreicher Unternehmen, die zugesagt haben, ihren Strombedarf zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.
Mittlerweile sind über 280 Unternehmen aus 140 Ländern beigetreten – mit einem jährlichen Verbrauch von über 320 Terawattstunden (TWh) erneuerbarer Energie.
Quelle: RE100


Die Regierungen wollen ihre Volkswirtschaften stärken. Daher werden Förderinstrumente wie die europäische Aufbau- und Resilienzfazilität zu mehr grünen Assets führen, und auch die Emissionsvolumina bei grünen Anleihen erreichen von Jahr zu Jahr neue Rekorde.

„Wir brauchen unter anderem viele sehr große Infrastrukturanlagen und müssen bis 2030 pro Jahr knapp 1% des BIP investieren. Ohne grüne Anleihen lassen sich solche Summen nicht aufbringen“, so Plé.

Wichtige Bereiche für ESG-Investments sind etwa gut etablierte wachstumsstarke Sektoren wie erneuerbare Energien, Elektrofahrzeuge und Effizienztechnologien sowie neu entstehende Felder wie smarte Energie und Wasserstoff. Weitere Schwerpunkte sind Nahrungsmittel und Landwirtschaft. Hier können digitale Lösungen zur Senkung des Wasserverbrauchs beitragen und die enorme Lebensmittelverschwendung bremsen.

Frau O‘Toole verweist auf mehrere vielversprechende Maßnahmen europäischer, US- und asiatischer Aufsichtsbehörden der letzten Monate, die Investitionen in saubere Technologien zusätzlichen Auftrieb gegeben haben. Aber das reicht nicht aus. „Wenn Anlagestrategien auf Emissionssenkungen abzielen, brauchen wir von Unternehmen oft eine bessere Berichterstattung über ESG-Risiken – insbesondere ihre CO2-Emissionen.“

Source: Bloomberg (2020 figure for ESG bond issuance up to Dec. 1)

Quelle: Bloomberg (ESG-Anleihenemissionen 2020 bis zum 1. Dezember)

Für Moëc „wird die Portfoliokonstruktion oft erschwert, weil keine Emissionsdaten vorliegen. Wir brauchen eine bessere Berichterstattung und standardisierte Daten. Dadurch wird es viel einfacher, Unternehmen in unsere Portfolios aufzunehmen. Das erhöht den Druck auf die Unternehmen, diese Informationen zu veröffentlichen.“

Frau O‘Toole kritisiert, dass es noch immer keinen branchenweiten Konsens zur Messung von Kennzahlen und die entsprechende Berichterstattung gibt. „Einheitlichkeit ist bei der ESG-Berichterstattung von Unternehmen unabdingbar. Nur so können wir Performancevergleiche durchführen – wie bei der Finanzberichterstattung.“

Vor Kurzem haben fünf wichtige Gremien angekündigt, ihre Standards anzugleichen: die Global Reporting Initiative (GRI), das Sustainability Accounting Standards Board (SASB), der International Integrated Reporting Council (IIRC), das Climate Disclosure Standards Board (CDSB) und die Initiative CDP (vormals Carbon Disclosure Project). Mittlerweile haben sich das SASB und der IIRC zur Value Reporting Foundation zusammengeschlossen. Vielleicht kommt es zu einer weiteren Konsolidierung.

Bei grünen Anleihen gibt es ähnliche Herausforderungen, weil nur freiwillige Richtlinien existieren. Das erhöht das Risiko von Greenwashing. „Damit der Markt wirklich wachsen kann, brauchen wir grundlegende Vorschriften und gemeinsame Standards“, fordert Plé.

Die EU-Taxonomie für grüne Investments ermöglicht eine Kategorisierung ökologisch nachhaltiger Aktivitäten und wird für Investments in Aktien und Anleihen gleichermaßen wichtig sein. Sie wird definieren, welche Investments als umweltfreundlich gelten, und einen standardisierten Ansatz zum Umgang mit ESG-Risiken schaffen – vor allem in puncto Dekarbonisierung.

Positive Signale kommen auch aus anderen Ländern. Zuletzt haben China, Japan und Südkorea Netto-Null-Zusagen gegeben, und in den USA hat der Sieg von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl zu einem deutlichen Stimmungswandel geführt. Für Plé „war das Wahlergebnis in den USA ein wesentlicher Impulsgeber für grüne Finanzierungsprojekte. Biden hat Ausgaben in Höhe von 2 Bio. US-Dollar zur Finanzierung von Umweltprojekten zugesagt. Das verleiht diesem Marktsegment einen enormen Schub.“

Source: Bloomberg (2020 figure for green bonds issued up to Dec. 1)

Quelle: Bloomberg (Emissionen von grünen Anleihen 2020 bis zum 1. Dezember)

CO2-Preise sind ein wichtiges Instrument, um Anleger zur Finanzierung von Dekarbonisierungs-Initiativen zu motivieren. Das allein ist aber zu wenig. Moëc stellt fest: „Wenn man den CO2-Preis einfach auf das Niveau steigen lässt, das nötig ist, um Emissionen zu senken, könnte dies zu erheblichem sozialen und politischen Widerstand führen. Wir brauchen auch Begleitmaßnahmen, um den Anstieg der CO2-Ausgaben zu dämpfen. Um Netto-Null zu erreichen, müssen wir auch die Bedenken der Menschen berücksichtigen, die von den Veränderungen betroffen sein werden – sozusagen das „E“ von ESG mit dem „S“ in Einklang bringen.

Immer mehr Investoren setzen auf eine Dekarbonisierung ihrer Portfolios. Die AXA Group hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen ihrer Investments bis 2025 um 20% zu senken. AXA war einer der Erstunterzeichner der Net-Zero Asset Owner Alliance, und AXA IM ist im Dezember 2020 der Net Zero Asset Managers Initiative beigetreten: Wir haben uns verpflichtet, bei unserem verwalteten Vermögen bis 2050 Nettoemissionen von null zu erreichen. Die zweite Initiative hat bereits 30 Unterzeichner, die ein Vermögen von 9 Bio. US-Dollar vertreten – eine klare Botschaft. „Das ist ein echtes Umdenken. Weltweit sind Assetmanager bereit, eine solche Zusage zu machen. Dies ist keine Nische mehr“, fügt Moëc hinzu.

Durch bessere Berichterstattungsstandards wird auch klarer, was Unternehmen tun müssen, um zum ökologischen Wandel beizutragen, und was grüne Investments ausmacht. Dadurch wird der Markt für umweltfreundliche Lösungen in den nächsten Jahrzehnten eine wesentliche Wachstumsquelle. Hinzu kommen eine klare politische Dynamik und strengere Vorschriften. Moëc ist der Meinung, dass die Zeiten vorbei sind, als Investments in ökologische Themen als Hemmschuh für das Wachstum galten. Dies bestätigt auch Frau O‘Toole: „Das ist die Realität.“ Man kann das Thema nicht einfach ignorieren.

Wir befinden uns am Beginn eines Wandels, der über dieses Jahrzehnt hinaus andauern wird. Es gibt riesige Chancen für Unternehmen und Investoren. Bereits jetzt kann man wirklich diversifiziertes Portfolios konstruieren, ohne Qualitätseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.“

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