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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Take 2: EU schränkt russische Ölimporte drastisch ein; Japans Industrieproduktion eingebrochen

  • 06 Juni 2022 (5 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Die Länder der Europäischen Union haben sich auf ein Teil-Embargo gegen russische Ölimporte verständigt. Geplant ist eine umgehende Verringerung der Einfuhren um rund zwei Drittel und ein Verzicht auf 90% des russischen Öls bis zum Jahresende. In Reaktion auf den seit nunmehr hundert Tagen wütenden Krieg in der Ukraine dient die Vereinbarung dem Ziel, noch mehr finanziellen Druck auf Moskau auszuüben. Sie enthält aber auch Zugeständnisse an Ungarn, die Slowakei und die Tschechische Republik, die weiterhin über die Druschba-Pipeline versorgt werden. Das Embargo betrifft auch Versicherungsleistungen für Schiffe, die russisches Öl transportieren. Sowohl die Nachricht über die Sanktionen als auch die Erwartung eines höheren Verbrauchs in China im Zuge der Aufhebung der dortigen Corona-Maßnahmen ließen die Ölpreise in die Höhe schießen. Unterdessen waren die Aktienmärkte im Mai volatil und entwickelten sich weitgehend seitwärts, liegen aber seit Jahresbeginn weiterhin klar im Minus.1

Nachrichten aus aller Welt

Die Euroraum-Inflation ist im Mai auf ein Rekordniveau von 8,1% p.a. gestiegen, sodass sich der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht hat, ihre Geldpolitik zu straffen. Der unerwartet hohe Anstieg, dem schon im April eine Rate von 7,4% vorausgegangen war, ist insbesondere auf höhere Energie- und Lebensmittelpreise zurückzuführen. Hintergrund ist der Höhenflug der Rohstoffpreise aufgrund des Ukraine-Kriegs. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der 19 Mitgliedstaaten der Wirtschafts- und Währungsunion, erreichte die Inflation mit 8,7% ihren höchsten Stand seit der Ölpreiskrise 1973. Die EZB hatte bereits eine mögliche Leitzinsanhebung im Juli signalisiert. Manche Volkswirte gehen jetzt davon aus, dass ein Sprung um 50 Basispunkte möglich ist.

Zahl im Fokus: -1,3%

Belastet von Lieferengpässen bei japanischen Herstellern im Zuge der chinesischen Corona-Lockdowns ist die japanische Industrieproduktion im April gegenüber dem Vormonat um 1,3% gefallen. Dieser Rückgang – das erste Minus in drei Monaten – ist zwar stärker als befürchtet, aber angesichts der Corona-Lockerungen in China wird damit gerechnet, dass die Produktion wieder Fahrt aufnehmen wird. Zugleich ging auch die südkoreanische Industrieproduktion um 3,3% zurück. Erfreulicher fielen dagegen die japanischen Einzelhandelszahlen aus. Sie stiegen mit +2,9% so stark wie zuletzt vor fast einem Jahr. Zu erklären ist die gute Entwicklung mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen in Japan. Die Arbeitslosenquote verzeichnete mit 2,5% ihren niedrigsten Stand in über zwei Jahren.

Wissenswert

Geo-Engineering: Ein Sammelbegriff für Technologien und Verfahren, von denen man sich erhofft, dass sie einen Teil der Folgen des Klimawandels ausgleichen können. Viele Geo-Engineering-Vorschläge werden als letzte Auswege betrachtet und nur deshalb in das klimapolitische Arsenal aufgenommen, weil die ehrgeizigeren Ziele zur Verringerung der Emissionen verfehlt werden. Dabei kann es sich um recht einfache Maßnahmen wie den weißen Anstrich von Dächern handeln, um Wärmestaus in Großstädten zu begrenzen, aber es werden auch aufwändigere Verfahren angedacht, beispielsweise das Einbringen von Schwefelpartikeln in die Atmosphäre zur Reflexion des Sonnenlichts oder die Eisendüngung der Meere, um Kohlendioxid zu absorbieren.

Das bringt die Woche

Die chinesischen Caixin-Einkaufsmanagerindizes werden am Montag veröffentlicht. Am Dienstag hält die australische Zentralbank ihre Zinssitzung ab – im Mai hatte sie ihren Leitzins um 25 Bp. auf 0,35% angehoben. Am Mittwoch stellen Japan und der Euroraume die jüngsten Schätzungen ihres BIP-Wachstums im 1. Quartal vor. Am Donnerstag findet die nächste geldpolitische Sitzung der EZB statt, und am Freitag schließlich geben Kanada und die USA Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten für Mai bekannt.

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