Investment Institute
Weltwirtschaft

Nachricht aus China

  • 15 April 2024 (10 Minuten Lesezeit)
Im Überblick
Die EZB legt sich auf eine Zinssenkung im Juni fest. Angesichts der Eskalation im Nahen Osten ist es begrüßenswert, dass sie bereit ist, höhere Energiepreise zu tolerieren. In den USA erwarten wir die erster Leitzinssenkung dagegen jetzt erst im Juli.
Wir haben uns angesehen, wie andere Länder mit einer längeren Immobilienkrise umgegangen sind, um herauszufinden wie China den schwachen Wohnimmobilienmarkt ausgleichen kann, ohne mehr Handelsspannungen auszulösen.

Indem die EZB in ihrer vorbereiteten Erklärung ausdrücklich auf eine Lockerung der Geldpolitik hinwies, hat sie die Erwartung des Marktes – und auch unsere – bestätigt, dass die Zinsen im Juni gesenkt werden. Besonders interessant fanden wir, dass die Zentralbank in der Pressekonferenz das Gefühl vermittelte, dass sie bereit sei, höhere Energiepreise zu tolerieren und „Schwankungen“ bei der Deflation zu akzeptieren. Angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten ist das eine willkommene Nachricht.

Anders als im Euroraum ist der Rückgang der Inflation in den USA keine klare Sache. Die aktuellen Zahlen letzte Woche enttäuschten erneut. Auch wenn die Teuerung der Produzentenpreise etwas beruhigte, bleibt der Fed unserer Ansicht nach nicht mehr viel Zeit, ausreichend „Zuversicht“ zu gewinnen, um ihre Leitzinsen im Juni zu senken. Deshalb erwarten wir jetzt den ersten Zinsschritt erst im Juli.

In China hält die Immobilienkrise an, was den Erfahrungen anderer Länder entspricht. Solche Dinge verschwinden nicht über Nacht. Wir haben uns vergleichbare Krisen anderer Länder angesehen, um die Wirtschaftspolitik Chinas einzuschätzen. Die USA reagierte auf die Subprime-Krise mit massiver staatlicher und geldpolitischer Unterstützung. Einige Euroraumperipherieländer wie Spanien, das eine Wohnimmobilienkrise bewältigen musste, hatten nicht genug Spielraum, sodass sie zu einer „internen Abwertung“ greifen mussten. Der Erfolg dieser Anpassung war einem starken Exportanstieg zu verdanken. Angesichts seiner aktuellen wirtschaftlichen Lage kann China kaum so umfangreiche staatliche Unterstützung leisten wie die USA nach 2008. Es ist sehr verlockend, darauf zu setzen, dass die Exporte die fehlenden Wirtschaftsleistung des Immobilienmarktes wettmachen. Allerdings ist es schon wegen des enormen Anteils Chinas am Welthandel unwahrscheinlich, dass eine exportgetriebene Strategie gelingen kann, ohne dass es zu Spannungen mit den Handelspartnern kommt. Um das Dilemma in China zu lösen, könnte man aus unserer Sicht die höheren Erlöse aus dem stärkeren Produktivitätswachstum in höhere Reallöhne überführen (und damit die Binnenwirtschaft ankurbeln), anstatt die Preise für chinesische Exporte weiter zu senken. Und eine lockerere Geldpolitik könnte eine solche Anpassung stützen.

Ähnliche Artikel

Weltwirtschaft

Ursachen und Währungen

Weltwirtschaft

Vom Angebot gerettet

Weltwirtschaft

Dot Plot ins Blaue

    Rechtliche Hinweise

    Anlagen enthalten Risiken, einschließlich dem des Kapitalverlustes. Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“) bereitgestellten Informationen stellen weder ein Angebot zum Kauf bzw. Verkauf von Fondsanteilen noch ein Angebot zur Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen dar.

    Die Angaben in diesem Dokument sind keine Entscheidungshilfe oder Anlageempfehlung, (aufsichts-) rechtliche oder steuerliche Beratung durch AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“), sondern werden ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Die vereinfachte Darstellung bietet keine vollständige Information und kann subjektiv sein.

    Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken des Empfängers. Eine Weitergabe an Dritte ist weder ganz noch teilweise gestattet. Wir weisen darauf hin, dass diese Mitteilung nicht den Anforderungen der jeweils anwendbaren Richtlinie 2004/39/EG bzw. 2014/65/EU (MiFID/ MiFID II) und der zu diesen ergangenen Richtlinien und Verordnungen entspricht. Das Dokument ist damit für jegliche Form des Vertriebs, der Beratung oder der Finanzdienstleistung nicht geeignet.

    Die in diesem Dokument von AXA IM DE zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung. Die genannten Angaben können jederzeit ohne Hinweis geändert werden und können infolge vereinfachter Darstellungen subjektiv sein. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen wird nicht übernommen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernehmen AXA IM DE für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.

    Wertentwicklungsergebnisse der Vergangenheit bieten keine Gewähr und sind kein Indikator für die Zukunft. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds können steigen und fallen und werden nicht garantiert.

    Informationen über Mitarbeiter von AXA Investment Managers dienen lediglich Informationszwecken und sind stichtagsbezogen. Ein Weiterbeschäftigungsverhältnis mit diesen Mitarbeitern wird nicht garantiert.