Euroraum-Wirtschaft im 3. Quartal geschrumpft, Goldpreis so hoch wie noch nie
Alles Wichtige auf einen Blick
Einer endgültigen amtlichen Schätzung zufolge ist das Euroraum-BIP im 3. Quartal um 0,1% zum Vorquartal geschrumpft. Im Jahresvergleich stagnierte das saisonbereinigte BIP, nachdem es im Vorquartal um 0,6% zugelegt hatte. Während der Konsum der Privathaushalte und die Staatsausgaben zum Wachstum beitrugen, waren sowohl Exporte als auch Importe rückläufig. Die Euroraum-Konjunktur schwächelte im November im sechsten Monat in Folge. Der endgültige Gesamt-Einkaufsmanagerindex (PMI) wurde auf 47,6 Punkte und damit auf ein Vier-Monats-Hoch aufwärts korrigiert – nach 46,5 Zählern im Oktober –, wobei allerdings alle Werte unter 50 auf eine wirtschaftliche Kontraktion hindeuten. Unterdessen ging die japanische Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2,9% zum Vorjahr zurück und schrumpfte damit noch deutlicher als um die erwarteten 2,1%. Hintergrund waren eine stärkere Konsumzurückhaltung und niedrigere Ausgaben seitens der Unternehmen.
Nachrichten aus aller Welt
Angesichts steigender Temperaturen auf nachhaltige Weise für ausreichend Kühle zu sorgen, war das Thema eines wegweisenden Abkommens, das letzte Woche auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen COP28 geschlossen wurde. In dem Abkommen versprachen rund 63 Länder – einschließlich der USA und Kanada –, ihre Emissionen unter anderem aus Klimatisierungs- und Kühlanlagen zu verringern. So verpflichten sich diese Länder in ihrem „Global Cooling Pledge“, bis 2050 ihre Emissionen im Zusammenhang mit Kühlung um mindestens 68% gegenüber den Niveaus von 2022 zu reduzieren und daneben weitere Ziele, beispielsweise Mindeststandards für die Energieeffizienz, umzusetzen. Darüber hinaus versprachen Organisationen wie der „Global Carbon Council“, die Transparenz beim weltweiten Handel mit CO2-Emissionszertifikaten zu erhöhen und hierzu unter anderem gemeinsame Standards und Leitlinien zu entwickeln.
Zahl im Fokus: 2.135 Dollar
Der Goldpreis ist auf ein Allzeithoch gestiegen. Ursache ist die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen im kommenden Jahr senken wird. Letzten Montag stieg der Preis für eine Feinunze – die meistverwendete Maßeinheit – um 3% auf 2.135 US-Dollar, fiel jedoch im weiteren Tagesverlauf auf 2.025 US-Dollar zurück. Fed-Chef Jerome Powell nannte die Geldpolitik in einer Rede Anfang Dezember „schon recht restriktiv“ und weckte bei Anlegern damit neue Hoffnung darauf, dass die Zinsen nunmehr ausreichend hoch sein könnten, um die Inflation einzudämmen. Auch der schwächere US-Dollar und die Verschärfung der politischen Spannungen in Nahost trieben den Preis von Gold – das traditionell als sicherer Hafen betrachtet wird – in die Höhe.
Wissenswert
VIX - Der „CBOE Volatility Index“ (VIX) – auch ‚Angstindex‘ genannt – bildet die Volatilitätserwartungen des Markts auf Grundlage der Preisschwankungen von Optionen auf den S&P 500 Index ab. In Zeiten höherer konjunktureller Unsicherheit tendiert der VIX aufwärts, während ein stabileres Umfeld in der Regel mit einem niedrigeren Stand einhergeht. Ende letzter Woche stand der VIX bei rund 13, einem außergewöhnlich niedrigen Niveau unterhalb seines langfristigen Medians von 18 – und das trotz der Befürchtungen einer weltweiten konjunkturellen Abkühlung und geopolitischer Risiken. Kürzlich waren die durchschnittlichen Handelsvolumina bei VIX-Kontrakten auf ein Rekordniveau gestiegen – ein Zeichen dafür, dass sich Anleger vor einem möglichen erneuten Anstieg der Volatilität schützen wollen.
Das bringt die Woche
Die Politik der Zentralbanken wird das beherrschende Thema der kommenden Woche sein. Am Mittwoch werden sich alle Augen auf die Fed richten, deren Offenmarktausschuss zum Zinsentscheid tagt. Die Europäische Zentralbank und die Bank of England halten ihre Treffen am Donnerstag ab. Auch aktuelle Kennzahlen werden erwartet: Am Dienstag wird die britische Arbeitslosenquote für Oktober veröffentlicht, und die USA legen ihre Inflationsdaten für November vor. Am Mittwoch kommen die Euroraum-Zahlen zur Industrieproduktion heraus, gefolgt von den Dezember-PMIs aus Japan, dem Euroraum, Großbritannien und die USA am Freitag.
Rechtliche Hinweise