
Global Factor Views: Quality und Low Volatility könnten von der unsicheren US-Politik profitieren
- 07 März 2025 (7 Minuten Lesezeit)
Im Überblick
US-Präsident Donald Trump ist noch keine zwei Monate im Amt, hat aber die Märkte schon jetzt mit zahlreichen politischen Ankündigungen und Dekreten überschwemmt. Ergebnis seiner unorthodoxen und häufig schnell wechselnden Standpunkte sind ein starker Anstieg der Marktvolatilität und deutlich unsicherere Aussichten für Weltwirtschaftswachstum und Inflation.
Zusammen mit den geplanten Steuersenkungen (Nachfragestimulus) sorgt die präsidiale Handels- und Einwanderungspolitik (Angebotsbremse) aus unserer Sicht für steigende Inflationsrisiken – sowohl in den USA als auch in anderen Ländern. Zurzeit rechnen die Marktteilnehmer nicht mehr mit deutlichen Leitzinsänderungen, sodass der Zinsindikator in unserem Modell mit neutral bewertet wird.
Wir erwarten zwar nach wie vor ein solides Weltwirtschaftswachstum von 3% im Jahr 2025, aber der Rückgang des Auftragseingangsindex des Institute for Supply Management (ISM)1 von 55,1 Punkten im Januar auf 48,6 Zähler im Februar könnte ein Signal für eine nachlassende Konjunkturdynamik sein. Weil unser Konjunkturindikator auf der Höhe und der Veränderung dieses Index beruht, zeigt er aufgrund der schwächeren Auftragseingänge jetzt einen Abschwung an.
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Ausblick für Aktienfaktoren
Angesichts der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage und der Zinserwartungen haben wir unser Global Factor Dashboard wie folgt angepasst:
AXA IM Equity Factor Dashboard: März 2025

Quelle: AXA IM, Stand März 2025. ISM-Index-Konjunkturphase: Abschwung, VIX: hoch, Zinsrichtung: neutral
Alle Einzelheiten über unsere Dashboard-Methodik finden Sie hier.
Im März schob sich der Faktor Value an die Spitze unseres Dashboards, während Growth wegen der negativen Werte der Konjunktur- und Bewertungsindikatoren ganz nach unten gerutscht ist. Am deutlichsten verbessert hat sich der Faktor Low Volatility. Er profitiert vom höheren Marktrisiko, attraktiven Bewertungen und davon, dass der Konjunkturindikator jetzt einen Abschwung anzeigt.
Im Folgenden erläutern wir unsere Einschätzungen der Aktienfaktoren.
Value (Bewertung): Positiv
Beim Faktor Value sind die Indikatoren für das technische Umfeld günstig. Es gibt keine Anzeichen für ein übermäßiges Interesse oder unangemessene Volatilität. Value-Aktien, also Titel, die unterbewertet scheinen, sind zwar von Natur aus günstig, aber momentan ist die Bewertungslücke größer als im langfristigen Durchschnitt. Bislang folgten einem solchen Niveau Phasen mit Mehrertrag. Der größte Unterschied zum 4. Quartal 2024 sind die Veränderungen der Zinserwartungen. Die Marktteilnehmer rechnen nicht mehr mit Senkungen, sondern mit Stabilität.
Quality (Qualität): Positiv
Der Faktor Qualität, also Aktien mit stabilerem Gewinnwachstum und in der Regel weniger volatilen Kursen, entwickelt sich meist überdurchschnittlich, wenn die Konjunkturstimmung nachlässt. Die Bewertungen der diesem Faktor zugeordneten Titel sind zurzeit auf einem Niveau, dem in der Vergangenheit Phasen mit guter Performance folgten. Wie bei allen Faktoren im März ist der Zinsindikator auch bei Quality neutral, weil die Märkte jetzt nicht mehr mit starken Veränderungen der Geldpolitik rechnen. Bei Qualitätsaktien sollten Investoren einen aktiven Ansatz in Betracht ziehen, der die Prognosequalität in den Mittelpunkt stellt und sich leichter an Veränderungen der Marktbedingungen anpassen lässt.
Low Volatility (Niedrige Volatilität): Neutral
Der Faktor-Score niedrigvolatiler Aktien ist gegenüber dem 4. Quartal am meisten gestiegen. Er profitierte vom höheren Marktrisiko, das sich im Anstieg des Volatilitätsindex (VIX) zeigt, und der Tatsache, dass der Konjunkturindikator jetzt einen Abschwung signalisiert. Weil Low Volatility in letzter Zeit nicht gefragt war, sind die entsprechenden Aktien jetzt niedrig bewertet, vor allem ihre erwartete Gewinnrendite. Zurzeit scheint auch das technische Umfeld für niedrigvolatile Titel recht günstig.
Momentum (Dynamik): Neutral
Momentum-Aktien, also Titel von Unternehmen, deren Kurse in den letzten zwölf Monaten stärker gestiegen sind als der Gesamtmarkt, standen 2024 meist ganz oben auf unserem Dashboard (mit Ausnahme des 3. Quartals). Papiere mit einer starken Kursdynamik haben sich 2024 überdurchschnittlich entwickelt. Unterstützt wurde dieser Trend von hohen Gewinnen, sodass die Bewertungen angemessen waren, wenn auch nicht günstig. Gegenüber dem 4. Quartal ist der Momentum-Faktor wegen der nachlassenden Konjunkturdynamik insgesamt aber etwas zurückgegangen. Allerdings beobachten wir weiterhin eine recht homogene Performance von Momentum-Aktien (also eine erhöhte Nachfrage nach Aktien dieser Kategorie), was in der Vergangenheit ein Warnsignal für diesen Faktor war.
Growth (Wachstum): Negativ
Wegen der negativen Konjunktur- und Bewertungsindikatoren ist der Wachstumsfaktor zum Schlusslicht unseres Dashboards geworden. Wachstumsaktien entwickeln sich in Konjunkturabschwüngen üblicherweise unterdurchschnittlich. Das ist auch jetzt so. Außerdem sind Growth-Titel hoch bewertet. Eigentlich werden sie mit einem Aufschlag gegenüber dem Gesamtmarkt gehandelt, aber zurzeit sind die Bewertungen so hoch wie in Phasen, denen eine unterdurchschnittliche Performance folgte. Auch der Gesamt-Score hat sich gegenüber dem 4. Quartal 2024 verschlechtert, weil die Zinserwartungen für den Faktor nicht günstig, sondern nur noch neutral sind. Bei Growth-Anlagen sollten Investoren einen aktiven Ansatz in Betracht ziehen, der auf Qualitätsunternehmen abzielt, die von langfristigen Themen profitieren.
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