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Uneinheitlich, aber aussichtsreich: Chancen für ETF-Investoren im neuen Jahr

Im Überblick

2025 war ordentlich, und 2026 dürfte daran anknüpfen. Die vollen Wirkungen der US-Zölle bleiben aber unklar.

Weltwirtschaft und Geldpolitik dürften die Märkte im neuen Jahr stützen.

Chancen sehen wir bei Aktien- und Anleihen-ETFs gleichermaßen. Anleger müssen aber wohl flexibel sein.

Nach dem ordentlichen Jahr 2025 rechnen wir auch 2026 mit vielfältigen Chancen für ETF-Investoren. Die Geldpolitik wird weiter gelockert, der technische Fortschritt ermöglicht mehr Wachstum.

Trotz verschiedener Herausforderungen für die großen Volkswirtschaften bleiben wir optimistisch. Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognose für dieses Jahr angehoben. Im Juli war er noch von 3,0% Weltwirtschaftswachstum ausgegangen, jetzt rechnet er mit 3,2%. Für 2026 werden weiterhin 3,1% erwartet.1

Entscheidend für die Aktienmarktperformance bleibt die schnelle Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Das gilt nicht nur für den Technologiesektor. Auch andere Branchen können von KI profitieren, sodass wir hier ebenfalls Chancen sehen.

Die jüngsten Verluste aufgrund der hohen Bewertungen ändern nichts am großen Bedarf an Datenzentren und Cloud-Computing. Und natürlich bietet KI vielfältige Anwendungsmöglichkeiten – von der Industrie bis zu erneuerbaren Energien, von Medizin bis zu Landwirtschaft.

Ein Grund zur Sorge bleibt aber die Inflation in den USA. Die vollen Auswirkungen der Trump’schen Zölle stehen uns vielleicht noch bevor. Dennoch rechnen wir weiter mit einer stabilen US-Konjunktur, was für ETF-Investoren nur gut sein kann.

  • https://www.imf.org/en/home

Europa holt auf, China lässt nach

Europas Wirtschaft ist in den letzten Quartalen nur schwach gewachsen. Aber jetzt holt sie auf, nicht zuletzt wegen der Geld- und Fiskalpolitik. Das 1,1 Billionen Euro schwere deutsche Sondervermögen führt zu höheren Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen. Das dürfte nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa das Wachstum stärken.

Die Europäische Zentralbank dürfte bei einem niedrigen Leitzins bleiben, da die Inflation fällt. Aber das gilt nicht für alle Gütergruppen. Auch 2026 wird Europa mit einer Reihe von Herausforderungen zu tun haben – vom Außenhandel über die Weltlage bis zur Wettbewerbsfähigkeit. Wir rechnen hier allerdings mit Verbesserungen.

Europäische Aktien könnten für ETF-Investoren interessant sein, da die EU mehr strategische Autonomie will und die Bewertungen noch immer attraktiv sind.

Unterdessen dürfte das chinesische Wirtschaftswachstum weiter nachlassen. Daran ändern auch die staatlichen Konjunkturprogramme nichts, die unter anderem den Konsum stärken sollen. Chinas Technologiesektor hat aber Potenzial.


Niedrigere Zinsen sind gut für Anleihen

Die lockerere Geldpolitik 2026 dürfte Anleihen helfen, aber Risiken bleiben. Wachsende Staatsschulden könnten in manchen Ländern zu Kursverlusten führen, und Deutschlands ehrgeiziges Ausgabenprogramm dürfte das Emissionsvolumen steigen lassen. Das höhere Angebot könnte den Kursen schaden.

Mit Unternehmensanleihen hat man 2025 verdient, und die Fundamentaldaten der Unternehmen bleiben auch im neuen Jahr stabil. Die engen Spreads, also die geringen Zinsaufschläge gegenüber Staatsanleihen, könnten das Potenzial von Investmentgrade- und High-Yield-Titeln aber begrenzen. Nicht auszuschließen sind Mindererträge von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen.

Dennoch bleibt das Umfeld insgesamt gut. Die Renditen sind attraktiv, die Fundamentaldaten solide.

Wegen der genannten Herausforderungen müssen Anleiheninvestoren unserer Ansicht nach aber flexibel sein. ETF-Anleger müssen mit Wachstumsrisiken und einem unsicheren Inflationsausblick leben. Chancen sehen wir in unterschiedlichen Bereichen, auch in traditionell defensiven, aber auch bei Immobilienkrediten und High Yield.


Nachhaltigkeit bleibt ein Schwerpunkt

Nachhaltigkeit bleibt ein wichtiges Thema für ETF-Investoren. In manchen Ländern mögen ESG-Strategien infrage gestellt werden, aber in Europa und Asien hält man daran fest. Für viele ETF-Anleger bleibt der Klimaschutz entscheidend. Chancen sehen wir bei grünen Anleihen, und auch die Energiewende bleibt für Investoren wichtig. Hinzu kommen Investitionen mit dem Ziel, das Artensterben zu bremsen. Saubere Energie, nachhaltige Landwirtschaft und Wassermanagement scheinen uns aussichtsreich.

Wir meinen, dass Flexibilität, Nachhaltigkeit und Strukturwandel 2026 zentrale Anlagethemen sind. Die Märkte reagieren auf die stärkere Fragmentierung der Weltwirtschaft. Mit einem klugen, flexiblen Ansatz können ETF-Investoren im neuen Jahr vielfältige Chancen nutzen.

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