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Take Two: Zentralbanken uneinig über Zinsentscheidungen; US-Inflation steigt weniger stark als erwartet


Alles Wichtige auf einen Blick

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins letzte Woche bei 2% belassen. Die mit Spannung erwartete Entscheidung folgte auf eine Abwärtskorrektur der Euroraum-Inflation von ursprünglich geschätzten 2,2% auf 2,1% im November, was der Rate vom Oktober entspricht. Zudem hat die EZB ihre Prognosen des Wirtschaftswachstums für 2025 und 2026 auf 1,4% und 1,2% angehoben – gegenüber Schätzungen von 1,2% und 1,% im September. Die Bank of England senkte die Zinsen um 25 Basispunkte auf 3,75%, weil die jährliche Inflationsrate in Großbritannien von 3,6% im Oktober auf 3,2% im November zurückgegangen war. Unterdessen hob die Bank of Japan (BoJ) ihren Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte auf „rund 0,75%“ an, den höchsten Stand seit 30 Jahren.

Nachrichten aus aller Welt

Offiziellen Daten zufolge stieg die Inflation in den USA im November weniger stark als erwartet. Die Jahresrate betrug 2,7%.  Damit war sie nicht nur niedriger als die in einer Bloomberg-Umfrage prognostizierten 3,1%, sondern lag auch unter der Teuerung von 3% im September. Aufgrund des Stillstands der US-Regierung konnten die Daten für Oktober nicht erhoben werden. Die Kerninflation, die die volatileren Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, betrug 2,6% – weniger als die vom Markt erwarteten 3%. Die Nachricht folgte auf die jüngste Sitzung der US-Notenbank, die ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Dreijahres-Tief von 3,50% bis 3,75% gesenkt hatte.

Zahl im Fokus: 35 Billionen Dollar

Laut dem aktuellen Global Trade Update der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) wird das weltweite Handelsvolumen 2025 voraussichtlich erstmals die Marke von 35 Billionen US-Dollar überschreiten. Die Zahl entspricht einem Anstieg von rund 7% gegenüber dem Vorjahr. Die Handelsaktivität nahm in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 weiter zu, „obwohl weltpolitische Spannungen, höhere Kosten und eine ungleichmäßige weltweite Nachfrage die Dynamik bremsten“, so die UNCTAD. Allerdings rechnet sie für 2026 aufgrund einer schwächeren Konjunktur, steigender Verschuldung, höherer Handelskosten und anhaltender Unsicherheit mit einem schwächeren Anstieg. Auf regionaler Ebene waren Ostasien und Afrika die treibenden Kräfte des Handelswachstums, während im Branchenvergleich weiterhin das verarbeitende Gewerbe maßgeblich war, insbesondere die Elektronikindustrie.

Wissenswert

Hypertropisch: Nach einer neuen Studie unter der Leitung der University of California, Berkeley könnte sich im Amazonas-Regenwald ein hypertropisches Klima entwickeln, wenn die Kohlenstoffemissionen nicht reduziert werden – mit höheren Temperaturen und häufigeren, intensiveren Dürreperioden. Ein solches Klima wurde auf der Erde seit Millionen von Jahren nicht mehr verzeichnet. Es könnte zum Absterben einer großen Anzahl von Bäumen führen und damit eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken des Planeten schwächen. Die Forscher sagen voraus, dass bei anhaltend hohen Treibhausgasemissionen der Gesellschaft bis zum Jahr 2100 im Amazonasgebiet selbst während der Regenzeit „heiße Dürreperioden” häufiger auftreten könnten.

Das bringt die Woche

Der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses Chinas – das höchste legislative Organ des Landes – hält von Montag bis Samstag seine 19. Sitzung ab. Am Montag veröffentlicht Großbritannien seine endgültige Schätzung zum BIP-Wachstum im 3. Quartal, und am Dienstag erscheint die 2. Schätzung des US-BIP. Ebenfalls am Dienstag kommt das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Reserve Bank of Australia heraus, gefolgt vom Sitzungsprotokoll der BoJ am Mittwoch. Am Freitag schließlich informiert Japan die Märkte über seine neuesten Zahlen zur Industrieproduktion und Arbeitslosigkeit.

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