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US-Inflation weiter auf dem Rückzug, neuer Zentralbankchef in Japan designiert


Alles Wichtige auf einen Blick

Die Jahresinflation in den USA hat sich den siebten Monat in Folge verlangsamt: Nach 6,5% im Dezember stiegen die Preise im Januar „nur“ noch um 6,4%. Allerdings legte die ohne Lebensmittel und Energie gemessene Kerninflation um 5,6% zu. Damit fiel die Verbesserung geringer aus, als erwartet, und zerschlug die Hoffnung, dass sich die US-Notenbank Fed dem Ende ihres Zinserhöhungszyklus angenähert haben könnte. Die Fed signalisierte letzte Woche, dass die Zinsen womöglich weiter steigen müssten, zumal die Inflation angesichts des starken Arbeitsmarkts länger hoch bleiben dürfte. Unterdessen gab die britische Inflationsrate im Januar den dritten aufeinanderfolgenden Monat nach – auf 10,1% –, während der Aktienindex FTSE 100 am Donnerstag mit einem neuen Rekord von 8.012,53 und damit erstmals oberhalb der 8.000-Punkte-Marke schloss.

Nachrichten aus aller Welt

Die japanische Regierung hat den Ökonomen Kazuo Ueda als Nachfolger des Zentralbankgouverneurs Haruhiko Kuroda designiert, dessen Mandat am 8. April endet. Die Aufstellung gilt als Überraschung und gab Anlass zu Spekulationen, sie könne ein Hinweis auf das Ende der von der Bank betriebenen Zinskurvensteuerung sein. Sie zielt darauf ab, die mittelfristigen Zinsen niedrig zu halten, ohne die langfristigen Sätze wesentlich zu beeinflussen, um die Erträge von Pensionsfonds und weiteren institutionellen Anlegern zu verschonen. Bei Uedas Bestätigung für diesen Posten dürfte es sich um eine reine Formsache handeln. Sofern sie erfolgt, wird der neue Chef am 27. und 28. April erstmals eine Zentralbanksitzung führen. Das japanische BIP wuchs im 4. Quartal 0,6% p.a. ­Damit war es zwar höher als im 3. Quartal (-1%), aber schwächer, als erwartet.

Zahl im Fokus: 1 Billion Dollar

Wie aus einer Studie von BloombergNEF hervorgeht, hat der Gesamtwert des bisherigen Elektro-Pkw-Absatz die 1-Billion-Dollar-Marke überstiegen. Dem Bericht zufolge fanden 60% dieser Verkäufe in den zurückliegenden 18 Monaten statt, wobei sich der Jahresabsatz 2022 auf 388 Mrd. US-Dollar belief. Dies entspricht einem Anstieg um 53% gegenüber dem Vorjahr. Für 2023 wird mit einem Absatzvolumen von über 500 Mrd. US-Dollar gerechnet. Die 2022 weltweit getätigten Investitionen in die Energiewende belaufen sich damit auf 1,1 Billion US-Dollar – eine neue Rekordsumme, die erstmals mit Investitionen in fossile Energieträger gleichauf liegt. Allerdings werden sich die Investitionen verdreifachen müssen, damit die Klimaneutralitätsziele erreicht werden können, hieß es weiter.

Wissenswert:

Super-Kerninflation: Eine unkonventionelle und ungenau definierte Inflationskennzahl, die wie die Kerninflation nach Abzug von Lebensmitteln und Energiepreisen ermittelt wird, darüber hinaus jedoch auch weitere Bereiche wie Wohnen ausklammert. Im Grunde steht sie damit für Preiserhöhungen aufgrund höherer Löhne im Dienstleistungssektor. Da volatilere Sektoren unberücksichtigt bleiben, soll diese Kenngröße präzisere Prognosen über zugrundeliegende Inflationstrends ermöglichen. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell behauptete jüngst, die Kernrate für Dienstleistungen ohne Wohnen sei „womöglich die aufschlussreichste Kennzahl hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Kerninflation“. Obwohl sie ein nützlicher Indikator für die wichtigsten Inflationstreiber sein könnte, bildet die Super-Kerninflation eine Reihe unverzichtbarer Ausgaben von Privathaushalten nicht ab und könnte bei einer ausschließlichen Verwendung ungewollt Inflationsfaktoren ausblenden.

Das bringt die Woche

Am Dienstag veröffentlicht die Reserve Bank of Australia das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung, und es werden Vorab-Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum, Japan, Großbritannien und die USA bekanntgegeben. Der US-Offenmarktausschuss legt am Mittwoch das Protokoll seiner geldpolitischen Sitzung vor. Außerdem erscheint der vielbeachtete deutsche ifo-Geschäftsklimaindex. Endgültige Januar-Inflationszahlen kommen am Donnerstag heraus – der ersten Schätzung zufolge sank die Jahresinflation der Währungsunion mit 8,5% auf ein Acht-Monats-Tief. Ebenfalls für Donnerstag wird das US-BIP im 4. Quartal erwartet. Am Freitag schließlich werden endgültige Zahlen zum französischen und deutschen BIP-Wachstum im 4. Quartal veröffentlicht.

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