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Fixed Income

Euro Credit: Chancen trotz Volatilität

Im Überblick

Die attraktiven Renditen und die bessere Konjunktur sind gut für eurodenominierte Credits.
Fundamental gesehen scheinen Banktitel besonders interessant.
Dennoch bleiben Marktrisiken. Wir glauben aber, dass Anleger auch künftig von einer flexiblen Asset-Allokation profitieren können.

In den letzten Jahren waren die Märkte immer wieder einmal sehr volatil. Eurodenominierte Credits hielten sich aber gut und lieferten ordentliche Erträge.

Euro-Unternehmensanleihen bieten heute solide Fundamentaldaten und attraktive laufende Erträge. Hinzu kommen kontinuierliche Neuanlagen. Allein im 1. Quartal 2025 flossen netto mehr als 83 Milliarden Euro in eurodenominierte Anleihenfonds.1 Viele Anleger sind vorsichtig, wollen aber Chancen nutzen. Wegen der noch immer hohen Renditen rechnen wir mit einer weiter steigenden Anlegernachfrage; viele Investoren wollen sich die derzeitigen Renditen sichern.

Aber nicht alle Emittenten sind gleich. Sektoren wie Länder entwickeln sich immer weiter auseinander – wegen der unsicheren Weltlage, Regulierungsänderungen und einer unterschiedlichen Konjunktur. So wurden die Kreditbedingungen in Deutschland strenger, in Italien aber lockerer. Außerdem sind Sektoren wie Luxusgüter und Automobile stärker von Nachfrageschocks betroffen, während das konservative Finanzmanagement ihrer Emittenten Finanz- und Versorgeranleihen stützt.

Unter diesen Bedingungen bleibt die Einzelwertauswahl extrem wichtig. Man muss Firmen aus stabilen Sektoren finden, mit guten Fundamentaldaten und einem soliden Finanzmanagement. So lässt sich das Langfristpotenzial von Euro Credit am besten nutzen.

  • Quelle: Morningstar, Stand 31. März 2025.

Bei hohem Beta wählerisch sein2

Wichtig ist die strategische Allokation vor allem bei Marktsegmenten mit hohem Beta. Die Markttechnik von nachrangigen Finanzanleihen und Hybrid-Unternehmensanleihen ist zurzeit gut. Hinzu kommen ihr Zinsvorsprung und bessere Fundamentaldaten der Emittenten. 2025 gingen die Spreads von Titeln mit hohem Beta deutlich zurück, zuletzt auf den tiefsten Stand seit Jahresbeginn. Seit April 2025 sind die High-Yield-Spreads zwar um über 150 Basispunkte gefallen, doch sind die Renditen mit etwa 5,1% noch immer attraktiv.3 Alles in allem halten wir das Risiko-Ertrags-Profil von Nachranganleihen und ausgewählten High-Yield-Titeln für interessant.

Wie die folgende Abbildung zeigt, haben sich ausgewählte Positionen in diesen Marktsegmenten in den letzten fünf Jahren ausgezahlt. Wir rechnen weiter damit, dass es dabei bleibt und nachrangige Anleihen trotz des komplexen Konjunkturumfelds Mehrwert bieten.

Bereit für die Zukunft

Die schwierige Weltlage, Handelskonflikte und die oft unberechenbare Fiskalpolitik verunsichern weiter. Dennoch liegen die Spreads eurodenominierter Credits nur knapp über ihren Allzeittiefs. Das liegt an den soliden Fundamentaldaten, aber auch an der guten Markttechnik.

Besonders optimistisch bleiben wir für den Bankensektor. Europäische Banktitel haben sich 2025 gut entwickelt. So haben Bankaktien seit Jahresbeginn um über 55% zugelegt4 und damit Marktindizes deutlich hinter sich gelassen. Möglich wurde das durch die gute Kapitalausstattung, eine hohe Kreditnachfrage und stabilere Nettozinsmargen.

Bankanleihen sind sehr attraktiv bewertet. Außerdem kann man sich mit ihnen durchaus vor den Folgen der US-Zölle für das Weltwirtschaftswachstum schützen. Bankkredite sind fundamental stabil; ihre Ausfallquoten sind niedrig. Außerdem liegen die Kapitalquoten der Banken über den aufsichtsrechtlichen Mindestwerten.

Die Anlegernachfrage wächst, vor allem nach nachrangigen Bankanleihen, weil die Spreads im Sektorvergleich noch immer attraktiv sind. Immer mehr Banken setzen auf digitale Transformation und Kosten­effizienz. Der Sektor dürfte daher gut mit den bevorstehenden strukturellen Veränderungen zurechtkommen und Anleiheninvestoren stabilen laufenden Ertrag bieten.

Flexibilität zahlt sich aus

Ob ein Sektor der Portfolioperformance nützt oder schadet, hängt von der Konjunktur, aber auch von der Markttechnik (also von Angebot und Nachfrage) ab. Die Qualität der Emittenten dürfte schwerer wiegen als die Sektorallokation. Gerade in volatilen Zeiten könnte es aber besonders wichtig sein, sich an Veränderungen des Marktumfelds anzupassen und zwischen den Sektoren umzuschichten.

In Zeiten wie diesen – mit hohen politischen Risiken, Handelskonflikten und einer wenig berechenbaren Politik – gehen wir weniger Risiken ein als noch zu Jahresbeginn. Das Risiko neuer Zollturbulenzen, internationale Konflikte und eine vielleicht unkoordinierte Lockerung der Geldpolitik in wichtigen Volkswirtschaften könnten erneut für Volatilität sorgen.

Dennoch halten wir die Kreditqualität europäischer Emittenten für gut. Einem möglichen Abschwung haben sie einiges entgegenzusetzen. Vorübergehende Kursverluste schließt das zwar nicht aus, doch dürfte Euro Credit wegen der guten Unternehmensfundamentaldaten und der anhaltend hohen Mittelzuflüsse für langfristige Investoren interessant bleiben.

  • Credits mit hohem Beta (High Beta Credit) reagieren stärker auf den Gesamtmarkt. Oft haben sie mehr Ertragspotenzial, sind aber auch risikoreicher.
  • Quelle: Bloomberg, Stand 30. September 2025.
  • Quelle: https://stoxx.com/index/sx7e/

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