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Die Sicht des Chefvolkswirts

Dunkeln

  • 29 August 2022 (5 Minuten Lesezeit)

  • Unsicherheit und Volatilität könnten anhalten, aber die Botschaft von Jackson Hole 2022 ist klar: Die hartnäckige Inflation darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen, und die Geldpolitik muss weiter gestrafft werden. 2023 könnte es aber anders aussehen.

Es ist schon seltsam: Viel war in Jackson Hole von der großen Unsicherheit die Rede, mit der die Notenbanken zurzeit fertigwerden müssen. Und doch gab es an der Richtung der Geldpolitik keinen Zweifel. Sie soll weiter gestrafft werden. Das zeigt, wie anders die Notenbanken jetzt die Risiken einschätzen. Weil eine dauerhafte Inflation wahrscheinlicher geworden ist, ändert auch die ungewöhnlich volatile Konjunktur nichts an ihrer Entschlossenheit. Im Grunde handelt man spiegelbildlich zur Zeit der „Great Moderation“, als das Deflationsrisiko eine ebenso entschlossene, damals aber expansive Geldpolitik verlangte.

Allerdings sind die Daten jetzt nicht mehr so eindeutig, zumindest in den USA. Im Juli war die Verbraucherpreisinflation überraschend moderat, und die Importpreise fielen. Die Fed achtet aber noch immer vor allem auf den Arbeitsmarkt – und da die Löhne weiter steigen, ist Powells scharfe Rhetorik gerechtfertigt. Die vielen Hinweise auf die 1970er und 1980er in Jackson Hole zeigen, wie groß die Angst der Fed vor einem Fehler ist. Vielleicht enthalten sie auch eine Botschaft für die amerikanische Regierung, haben doch die übertriebenen Konjunkturprogramme der Jahre 2020 und 2021 großen Anteil an der hohen Kerninflation. Vielleicht ist es die Fed einfach leid, dass man ihr den Schwarzen Peter zuschiebt und sie für die hohe Teuerung verantwortlich macht. In den 1970ern fing alles damit an, dass die Fed dem Druck der Regierung nachgab, ihre zügellose Ausgabenpolitik mit einer expansiven Geldpolitik zu unterstützen. Wenn sich der Arbeitsmarkt jetzt erkennbar abschwächt, könnte der Geist von Jackson Hole 2022 bald Vergangenheit sein. Allerdings braucht die Geldpolitik stets etwas Zeit. Selbst wenn sich die Daten verschlechtern, wird die Fed die Leitzinsen bis zum Jahresende weiter anheben. Vor der Sommerpause hatten wir schon geschrieben, dass wir den Markt für zu ungeduldig hielten, als er mit einer frühzeitigen Lockerung rechnete.

Auch die Jackson-Hole-Präsentation der EZB sprach eher für eine straffere Geldpolitik, und doch war die Analyse von Isabel Schnabel und François Villeroy de Galhau ein wenig anders. Wahrscheinlich wird das aber erst 2023 wichtig. Einstweilen sind sich Falken und Tauben einig, dass die Leitzinsen bald wieder neutral sein müssen.

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