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Weltwirtschaft

Ein Gespräch über Gespräche

  • 04 März 2024 (10 Minuten Lesezeit)

Im Überblick:

  • Wir gehen davon aus, dass die EZB einräumen wird, über Zinssenkungen gesprochen zu haben. Hinweise darauf, wann sie beginnen, erwarten wir aber nicht, rechnen aber nach wie vor mit einem ersten Zinsschritt im Juni.
  • Möglicherweise gibt es erste Anzeichen für eine Erholung des weltweiten verarbeitenden Gewerbes, aber die Entwicklung in China ist noch immer unsicher.
  • Die US-Verbraucherpreisinflation hat uns beunruhigt. Auch der PCE-Deflator konnte nicht überzeugen.

Viele Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der EZB haben sich bereits öffentlich zu einer Senkung des Leitzinses geäußert. Deshalb gehen wir nicht davon aus, dass Christine Lagarde diese Woche abstreiten wird, dass zu diesem Thema bereits interne Gespräche stattfinden.  Möglicherweise ist der EZB-Rat aber zu gespalten, als dass bereits über einen konkreten Zeitpunkt gesprochen werden könnte – einige Mitglieder haben es eiliger als andere. Auch die jüngsten Daten gaben kein klares Signal. Die Kerninflation ist im Februar weniger deutlich zurückgegangen als erwartet, und die Entwicklung in den letzten sechs Monaten verweist auf einen möglichen erneuten Anstieg der Teuerung. Die Befürworter einer Lockerung können darauf verweisen, dass die ausgehandelten Löhne im 4. Quartal 2023 erstmals seit Frühjahr 2022 wieder zurückgegangen sind, und anführen, dass man angesichts der schwachen Realwirtschaft keine Zeit verlieren sollte. Die Verfechter einer weiterhin straffen Geldpolitik können dagegen mit dem jüngsten Anstieg der Kreditvergabe argumentieren. Wir gehen davon aus, dass die neuen Prognosen keine Klarheit bringen werden und erwarten weiterhin den ersten Zinsschritt im Juni.

Die fehlende Dynamik der Euroraum-Wirtschaft ist teilweise auf die weltweite Schwäche des verarbeitenden Gewerbes zurückzuführen. Selbst in den ansonsten glänzend dastehenden USA signalisierte der jüngste ISM-Index einen klaren Rückgang in der Fertigung. Allerdings sind die Exportaufträge in Taiwan, das noch immer der weltweit wichtigste Chip-Hersteller ist, zuletzt wieder gestiegen, was wir als erstes Anzeichen für eine positive Wende im internationalen verarbeitenden Gewerbe halten. Damit es wirklich dazu kommt, braucht es aber unserer Ansicht nach eine stabile Erholung Chinas. Die Senkung des fünfjährigen Referenzsatzes (LPR) durch die POBC war ein guter Schritt, aber wie sich dies auf die Realwirtschaft auswirkt, bleibt unsicher.

Schließlich werfen wir erneut einen Blick auf die US-Inflationsdaten. Vor zwei Wochen hatten wir geschrieben, dass uns die Kerninflation im Januar beunruhigt hat. Auch der PCE-Deflator hat uns nicht überzeugt. Die „letzte Meile“ der Disinflation ist eindeutig mühsam. 

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