Investment Institute
Weltwirtschaft

Fed-Protokoll warnt vor ‚Fehlinterpretation‘, IWF erwartet Rezession für ein Drittel der Weltwirtschaft

  • 09 Januar 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Wie dem Protokoll der Dezembersitzung des Offenmarktausschusses der Fed zu entnehmen war, wird die US-Notenbank ihre Zinsen noch für geraume Zeit auf einem hohen Niveau belassen, um die Inflation zu bekämpfen. Die Währungshüter haben sich zwar darauf verständigt, das Tempo der Erhöhungen zu drosseln, wiesen aber auch darauf hin, dass eine Verlangsamung nicht mit einem stetigen Rückgang gleichzusetzen sei. Überdies würde eine „Fehlinterpretation der Absichten der Zentralbank durch die Öffentlichkeit die Bemühungen des Ausschusses zur Wiederherstellung der Preisstabilität erschweren“. Zudem betonte die Fed, dass geldpolitische Entscheidungen flexibel bleiben müssten, fügte jedoch hinzu, dass der reale BIP-Zuwachs noch für „längere Zeit“ hinter dem Trend zurückbleiben müsse, um den Preisauftrieb einzudämmen.

Nachrichten aus aller Welt

Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass 2023 „ein Drittel der Weltwirtschaft“ in die Rezession abgleiten wird. In der Nachrichtensendung Face the Nation des US-Senders CBS erklärte Kristalina Georgiewa, sie erwarte, dass dieses Jahr „härter“ würde als das zurückliegende, weil sich die Wirtschaft sowohl in Europa als auch in den USA und in China abkühlt. Georgiewa warnte, dass das chinesische Wachstum erstmals seit 40 Jahren allenfalls dem weltweiten Durchschnitt entsprechen dürfte, da die Corona-Infektionszahlen durch das Ende der rigorosen Null-Covid-Politik erheblich steigen. Im Oktober hatte der IWF seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum 2023 auf 2,7% korrigiert, nachdem er im Juli noch mit 2,9% gerechnet hatte. Er verwies darauf, dass die hartnäckige Inflation, die steigenden Zinsen und die Ukraine-Krise das Rezessionsrisiko erhöhen.

Zahl im Fokus: 9,2%

Wie aus am Freitag veröffentlichten Daten hervorgeht, ist die jährliche Eurorauminflation von 10,1% im November auf 9,2% im Dezember zurückgegangen – stärker als von den Märkten erwartet. Allerdings legte die Kernrate (gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex), die im November um 5% gestiegen war, im letzten Monat des Jahres um 5,2% zu. Für die Europäische Zentralbank dürfte demnach die Inflation weiter die größte Herausforderung sein. Zugleich hat sich die Wirtschaft im Dezember belebt, was auf die niedrigere Inflation, den robusten Arbeitsmarkt und die Stabilisierung des Geschäftsklimas zurückzuführen war. Der Euroraum-Gesamteinkaufsmanagerindex stieg von 47,8 im November auf zuletzt 49,3 Punkte. Damit fiel er zwar besser aus als ursprünglich erwartet, lag aber nach wie vor unter der 50-Punkte-Marke, was auf eine Kontraktion hindeutet.

Wissenswert:

Januar-Barometer: Die Vorstellung, dass die Entwicklung der Aktienmärkte und insbesondere des S&P 500 im ersten Monat eines Jahres Rückschlüsse auf die verbleibenden elf Monate erlaubt. Diese Theorie wurde erstmals in den frühen 1970ern aufgestellt und hat sich seitdem in Studien zu den Markterträgen im Zeitraum von siebzig Jahren im Großen und Ganzen bewahrheitet. Vermutet wird, dass ein Rückgang im Januar auf negative oder gleichbleibende Erträge im Gesamtjahr hindeutet, während steigende Kurse ein positives Aktienjahr erwarten lassen. Da Jahre mit einem insgesamt negativen Ergebnis jedoch selten sind, darf die Relevanz der Ergebnisse infrage gestellt werden. Untersuchungen zufolge waren die Prognosen seit 1940 rund 20-mal falsch negativ oder falsch positiv.

Das bringt die Woche

Am Montag erscheinen die Euroraum-Arbeitsmarkt. Der japanische Index der Frühindikatoren folgt am Mittwoch. Am Donnerstag geben die USA und China ihre Dezember-Inflationszahlen bekannt. Daten zur Euroraum-Industrieproduktion und zum deutschen Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr kommen am Freitag heraus. Nach einem Rückgang um 4,6% im Jahr 2020 hatte das deutsche Wirtschaftswachstum 2021 wieder um 2,6% zugelegt.

Ähnliche Artikel

Weltwirtschaft

Nachricht aus China

Weltwirtschaft

Vom Angebot gerettet

Weltwirtschaft

Dot Plot ins Blaue

    Rechtliche Hinweise

    Anlagen enthalten Risiken, einschließlich dem des Kapitalverlustes. Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“) bereitgestellten Informationen stellen weder ein Angebot zum Kauf bzw. Verkauf von Fondsanteilen noch ein Angebot zur Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen dar.

    Die Angaben in diesem Dokument sind keine Entscheidungshilfe oder Anlageempfehlung, (aufsichts-) rechtliche oder steuerliche Beratung durch AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“), sondern werden ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Die vereinfachte Darstellung bietet keine vollständige Information und kann subjektiv sein.

    Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken des Empfängers. Eine Weitergabe an Dritte ist weder ganz noch teilweise gestattet. Wir weisen darauf hin, dass diese Mitteilung nicht den Anforderungen der jeweils anwendbaren Richtlinie 2004/39/EG bzw. 2014/65/EU (MiFID/ MiFID II) und der zu diesen ergangenen Richtlinien und Verordnungen entspricht. Das Dokument ist damit für jegliche Form des Vertriebs, der Beratung oder der Finanzdienstleistung nicht geeignet.

    Die in diesem Dokument von AXA IM DE zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung. Die genannten Angaben können jederzeit ohne Hinweis geändert werden und können infolge vereinfachter Darstellungen subjektiv sein. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen wird nicht übernommen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernehmen AXA IM DE für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.

    Wertentwicklungsergebnisse der Vergangenheit bieten keine Gewähr und sind kein Indikator für die Zukunft. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds können steigen und fallen und werden nicht garantiert.

    Informationen über Mitarbeiter von AXA Investment Managers dienen lediglich Informationszwecken und sind stichtagsbezogen. Ein Weiterbeschäftigungsverhältnis mit diesen Mitarbeitern wird nicht garantiert.