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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

China lockert die Lockdown-Beschränkungen; G7 legen Preisdeckel für russisches Öl fest

  • 12 Dezember 2022 (5 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

China lockerte einige seiner strengsten COVID-19-Vorschriften und ebnete damit den Weg für eine Wiederöffnung der zweitgrößten Wirtschaft der Welt. Bürger können sich jetzt innerhalb des Landes freier bewegen und sich zu Hause in Quarantäne begeben statt in einer staatlichen Einrichtung. Darüber hinaus wird kein Lockdown mehr über ganze Nachbarschaften oder Städte verhängt. Die Maßnahme wurde zum Teil als Reaktion auf die Proteste gegen die strengen Kontrollen angesehen, und erfolgte, obgleich sich zuletzt täglich so viele Menschen neu infizierten wie noch nie. Die Lockerung der Beschränkungen kann zwar das Wirtschaftswachstum wieder in Schwung bringen, doch warnten Experten, dass ein Anstieg der Neuinfektionen das Gesundheitssystem des Landes überfordern könnte. Nach dem Handelsbericht für November hat das Wachstum von Exporten und Importen nachgelassen. Ein solches Signal für wirtschaftliche Schwäche könnte die Behörden in Peking beunruhigen.

Nachrichten aus aller Welt

Dank Anlageinvestitionen und privatem Konsum ist die Euroraumwirtschaft stärker gewachsen als erwartet – um 0,3% im 3. Quartal gegenüber dem vorherigen Schätzwert von 0,2%. Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, deutete an, dass es noch weitere Zinsanhebungen geben müsse, wenn auch in einem langsameren Tempo, obwohl der Euroraum „den Höhepunkt der Inflation fast erreicht“ haben dürfte. Unterdessen schrumpfte die japanische Wirtschaft im 3. Quartal um 0,8% p.a. und damit weniger deutlich als zunächst gedacht. Gegenüber 4,5% Wachstum im 2. Quartal ist das zwar noch immer ein starker Rückgang, aber die Aufwärtskorrektur könnte ein erstes Anzeichen für eine Erholung sein.

Zahl im Fokus: USD 60

Die G7-Länder legten eine Preisobergrenze für russisches Rohöl im Seehandel von USD 60 pro Barrel fest – was als Versuch gesehen wird, die Einnahmen Russlands aus dem Ölhandel zu reduzieren. Der Preisdeckel, der am 5. Dezember in Kraft trat, war niedriger als die ursprünglich vorgeschlagenen USD 65 bis USD 70, lag aber weit über den reduzierten Preisen, zu denen Länder in den letzten Monaten russisches Rohöl gekauft hatten. Indes ließen Rezessionssorgen und eine Abschwächung der Kraftstoffnachfrage die Ölpreise auf ein Jahrestief sinken. Das Rohöl der Sorte Brent notierte am Freitagmorgen weit unter 77 USD pro Barrel.

Wissenswert:

Biocredits: Eine Kurzform für Biodiversity Credits (Punkte für Artenvielfalt) und ein potenzielles Instrument im Lösungsinstrumentarium zur Bekämpfung der Zerstörung des natürlichen Lebensraums. Die noch ganz am Anfang stehenden Biocredits sollen Anreize für Investitionen in Umweltschutz- und Umweltsanierungsprojekte schaffen. Nach Untersuchungen, die zeitgleich mit der COP15-Biodiversitätskonferenz in Kanada veröffentlicht wurden, könnten sie eine bessere Option sein als Kompensierungen, die letztlich der Umwelt schaden könnten. Jedoch werden Biocredits wahrscheinlich mit Problemen der Verifizierung und Nachverfolgbarkeit zu kämpfen haben, wie es auch schon bei ähnlichen Programmen im Zusammenhang mit Kohlenstoffemissionen der Fall war.

Das bringt die Woche

Die Geldpolitik dominiert die kommende Woche. Am Mittwoch wird die US Federal Reserve ihre Zinssitzung abhalten und ihre neuesten Wirtschaftsprognosen veröffentlichen. Die Bank of England und die EZB entscheiden am Donnerstag über ihre Leitzinsen. Am Dienstag und Mittwoch werden die endgültigen Inflationsprognosen für die USA und Großbritannien erwartet. Am Freitag erscheinen die Schnellschätzungen der Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum, Japan, Großbritannien und die USA.

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