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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Einigung im US-Schuldenstreit, Euroraum-Inflation unerwartet stark gesunken

  • 05 Juni 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Der US-Kongress hat sich auf eine Aussetzung der für den Bundeshaushalt geltenden Schuldengrenze bis Januar 2025 geeinigt und damit einen Zahlungsausfall von Schuldendienst in Höhe von 31,4 Billionen US-Dollar abgewendet. Das Repräsentantenhaus und später auch der Senat stimmten dem Gesetz quasi in letzter Minute zu. Laut der Rating-Agentur Moody’s wird das US-BIP in den beiden kommenden Jahren um 1% steigen. Eingerechnet ist dabei eine leichte Rezession im Jahr 2023, die den Auswirkungen der hartnäckigen Inflation und der weltweiten geldpolitischen Straffung auf das Wirtschaftswachstum geschuldet ist. Unterdessen geht aus dem „Beige Book“ der US-Notenbank – einem auf Einzelberichte gestützten Konjunkturausblick – hervor, dass sich die Wachstumsaussichten „leicht eingetrübt“ haben.

Nachrichten aus aller Welt

Die Euroraum-Jahresinflation hat sich unerwartet deutlich von 7,0% im April auf 6,1% im Mai abgekühlt. Die Konsensprognose hatte auf 6,3% gelautet. Auch die Kerninflation war mit einem Rückgang von 5,6% im Vormonat auf jetzt 5,3% niedriger als prognostiziert. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, stimmte die Märkte auf mögliche weitere Zinserhöhungen ein. Es gebe „keinen eindeutigen Beleg dafür“, dass die Inflation ihren Höchststand erreicht hat, sodass „noch einiges zu tun“ bleibe. In China haben die Geschäfte   kleinerer Fertigungsbetriebe überraschend kräftig angezogen. In der Volksrepublik hält die Erholung seit Aufhebung der Pandemieauflagen an. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe legte von 49,5 im April auf 50,9 im Mai zu und liegt damit oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die amtlich erhobene Kennzahl, die tendenziell größere und staatseigene Unternehmen erfasst, ging allerdings von 49,2 auf 48,8 Zähler zurück.

Zahl im Fokus: 440 Gigawatt

Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge dürfte der weltweite Kapazitätszubau bei erneuerbaren Energien im laufenden Jahr um ein Drittel auf über 440 Gigawatt (GW) zulegen. Mit diesem größten absoluten Anstieg aller Zeiten würde sich die globale Gesamtkapazität erneuerbarer Energien bis Ende 2024 auf 4.500 GW erhöhen – was der Energiekapazität von China und den USA zusammengenommen entspräche. Der IEA zufolge wird diese Steigerung größtenteils auf Photovoltaik und Windenergie entfallen, wobei über die Hälfte des weltweiten Kapazitätszubaus im laufenden und im kommenden Jahr in China stattfinden dürfte. Angesichts des kontinuierlichen Wachstums dieser neuen globalen Energiewirtschaft mahnte die IAE eine entschiedenere politische Förderung und mehr Infrastrukturinvestitionen an.

Wissenswert:

Mooresche Gesetz: Eine 1965 vom US-Ingenieur Gordon Moore aufgestellte Prognose, der zufolge sich die Anzahl an Transistoren in integrierten Schaltkreisen im Folgejahrzehnt etwa alle zwei Jahre verdoppeln werde. Moore war Mitgründer des Halbleiterherstellers Intel, und seine Beobachtung – die von einer immer schnelleren und günstigeren Rechenleistung auf immer kleinerem Raum ausging – ist zu einem Planungsbestandteil in der Technologieindustrie geworden. Dies könnte dazu beigetragen haben, seine Vorhersage zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu machen, die als eine „Gesetzmäßigkeit“ angesehen wird und sich bis zum heutigen Tag grundsätzlich bewahrheitet hat. In jüngster Zeit sahen manche Branchenbeobachter aufgrund der physischen Produktionsgrenzen aber allmählich ein mögliches Ende erreicht.

Das bringt die Woche

Am Montag erscheinen die Einkaufsmanagerindizes für Japan, China, den Euroraum, Großbritannien und die USA. Zudem halten mehrere Zentralbanken diese Woche Zinssitzungen ab, so die Reserve Bank of Australia am Dienstag, die Bank of Canada am Mittwoch und die indische Notenbank am Donnerstag. Ebenfalls am Donnerstag werden die endgültige Schätzung des japanischen Wachstums im 1. Quartal, die Arbeitsmarktdaten für den Euroraum und eine dritte Schätzung des Euroraum-BIP-Wachstums im 1. Quartal veröffentlicht. Aktuelle Inflationszahlen aus China gibt es am Freitag.

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