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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Russland verbietet Ölexporte in Länder mit Preisdeckel, Bank of Japan kauft mehr Anleihen

  • 02 Januar 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Zum Ausklang eines schwierigen Jahres, das von den Auswirkungen des russischen Ukraine-Einmarsches, anhaltenden pandemiebedingten Schwierigkeiten in China und den geldpolitischen Reaktionen auf eine hartnäckige Inflation in vielen Ländern (insbesondere den USA) geprägt war, gaben die Märkte weiter nach. Bei Börsenschluss am Donnerstag bewegte sich der Aktienindex MSCI World auf einen Jahresverlust von rund 18% zu. Der globale Staatsanleihenindex von JP Morgan verzeichnete 17% Minus.1 Unter den bedeutenden Aktienbarometern schnitt die Technologiebenchmark Nasdaq mit einem Kursverlust von über 32% im Gesamtjahr am schlechtesten ab. In unserem Ausblick gehen wir davon aus, dass die Inflation 2023 im Zuge eines weltweit schwachen Wachstums wieder fast auf die von den Zentralbanken anvisierten Zielwerte sinkt. 2024 dürfte sich die Konjunktur allmählich erholen.

Nachrichten aus aller Welt

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret unterzeichnet, das den Verkauf von Öl in Länder verbietet, die sich an einer Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel für russisches Rohöl beteiligen, das auf dem Seeweg befördert wird. Das Dekret, das Putin die Option freihält, das Exportverbot in Sonderfällen aufzuheben, tritt am 1. Februar in Kraft und soll fünf Monate lang gelten. Der von den G7-Ländern, der EU und Australien unterstützte Preisdeckel war am 5. Dezember in Reaktion auf den anhaltenden russischen Krieg gegen die Ukraine beschlossen worden. An den Märkten führte die Nachricht zunächst zu einem leichten Anziehen der Ölpreise. Nachdem Bedenken über mögliche Folgen einer COVID-19-Infektionswelle in China nach der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen laut wurden gingen sie aber wieder zurück.

Zahl im Fokus: 16 Billionen Yen

Die Bank of Japan (BoJ) hat bekanntgegeben, dass sie (einschließlich der außerplanmäßigen Wertpapierkäufen in der letzten Woche) im Dezember Anleihen für rund 16 Bio. Yen erworben habe, fast so viel wie im Rekordmonat Juni. Die Notenbank setzt damit ihre Strategie zur Verbesserung der Funktionsweise des Marktes fort. Im zusammenfassenden Protokoll ihrer Dezembersitzung betonten die Währungshüter erneut die Notwendigkeit extrem niedriger Zinsen. Der Bericht enthält zudem Informationen zu den Diskussionen über die überraschende Justierung der Renditekurvensteuerung seitens der Bank. Unterdessen ging die japanische Industrieproduktion im November den dritten Monat in Folge zurück (-0,1% gegenüber dem Vormonat). Hintergrund waren die verhaltene weltweite Nachfrage, wobei der Rückgang jedoch geringer ausfiel, als im Konsens prognostiziert worden war.

Wissenswert

Blauer Kohlenstoff: Das Kohlenstoffdioxid, das küstennahe Böden oder Pflanzenwelten speichern. Diese Ökosysteme – oft ausgedehnte Mangrovenwälder oder Seegraswiesen – können rund viermal mehr Kohlenstoffdioxid einlagern als tropische Regenwälder an Land, so die Naturschutzorganisation World Wildlife Fund for Nature. Zudem können sie die biologische Vielfalt entscheidend fördern und der lokalen Bevölkerung Schutz und Einkommensquellen bieten. Der diesjährige Forschungspreis von AXA IM wurde an Dr. Ana Queiros vom britischen meeresbiologischen Institut Plymouth Marine Laboratory verliehen, um ihre Arbeit zum Ozeanmanagement und zur Entwicklung von blauem Kohlenstoff als naturbasierte Lösung im Kampf gegen den Klimawandel zu würdigen.

Das bringt die Woche

Im Verlauf der Woche wird eine Vielzahl von Einkaufsmanagerindizes (PMIs) publik, einschließlich offizieller Industrie-, Dienstleistungs- und kombinierter Daten für den Euroraum und die USA sowie von Caixin erhobener Daten für China. Das Protokoll der jüngsten zinspolitischen Sitzung des US-Offenmarktausschusses wird am Mittwoch veröffentlicht. Handelsdaten zum November für Deutschland, Kanada und die USA sowie Zahlen zum Verbrauchervertrauen in Japan im Dezember folgen am Donnerstag. Am Freitag schließlich erscheint die erste Schätzung der Eurorauminflation im Dezember.

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