Investment Institute
Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Take 2: US-Inflation auf 40-Jahres-Hoch; EZB bestätigt Auslaufen der Wertpapierkäufe in Q3


Alles Wichtige auf einen Blick

In den USA ist die Jahresinflation in diesem Jahr bis Ende März auf ihren höchsten Stand seit Ende 1981 gestiegen. Nach einem Anstieg um 7,9% im Februar legte der Verbraucherpreisindex im März um 8,5% zu. Hintergrund ist die weitere Erhöhung der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Konflikts. Der Benzinindex zog im März um 18,3% an und war für über die Hälfte der monatlichen Inflation verantwortlich. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise, ging die monatliche Teuerung aber leicht zurück, was darauf hoffen lässt, dass der Höhepunkt überschritten wurde. Dennoch ist zu erwarten, dass die Notenbank auf der Zinssitzung in Reaktion auf die Daten ihre Geldpolitik im Mai weiter straffen wird. In Großbritannien erreichte die Inflation mit 7% p.a. ihren höchsten Stand seit 1992.

Nachrichten aus aller Welt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins unverändert gelassen und betont, sie werde „jegliche Maßnahmen ergreifen, die erforderlich sind“, um die Finanzstabilität zu wahren und die Inflation in Schach zu halten. Zudem bestätigte sie die Einstellung ihrer Wertpapierkäufe im 3. Quartal. Wie aus der jüngsten EZB-Umfrage zum Kreditgeschäft hervorgeht, haben die Banken im Euroraum ihre Kriterien für die Kreditvergabe an Unternehmen im 1. Quartal verschärft und dürften sie aufgrund der aus ihrer Sicht gestiegenen Risiken im weiteren Verlauf des 2. Quartals weiter straffen. Die Kreditnachfrage hat zugenommen, insbesondere weil die Unternehmen Betriebskapital benötigen und zur Finanzierung der Lagerhaltung .

Zahl im Fokus: 480.000

In Reaktion auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum und eine geringere Nachfrage aufgrund der zuletzt stark gestiegenen Corona-Inzidenzen in China hat die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage 2022 um täglich 480.000 Barrel Öl gekürzt. Die OPEC geht nun davon aus, dass sich die globale Ölnachfrage in diesem Jahr auf durchschnittlich 100,5 Millionen Barrel pro Tag belaufen wird, was einem Anstieg um täglich 3,67 Millionen Barrel im Jahresvergleich entspricht. Das ist weniger als die im letzten Monat prognostizierten 4,15 Millionen. Nachdem sich mehrere ölfördernde Länder darauf verständigten, ihre Reserven stärker anzuzapfen, fielen die Ölpreise unter die 100-Dollar-Marke. Als Russland seine Friedensgespräche mit der Ukraine für festgefahren erklärte, stiegen sie allerdings wieder. 

Wissenswert

Das Ziel jeder Volkswirtschaft in einem Abschwung, in der Regel nach einer Phase starken Wachstums. Die Konjunktur wird gewöhnlich von Höhen und Tiefen begleitet, und die wichtigste Aufgabe der Zentralbanken besteht darin, die diese Schwankungen über ihre Zinspolitik und gegebenenfalls durch eine Justierung von Anreizen zu steuern. Werden die Zinsen zu rasch angehoben oder die staatliche Unterstützung zu abrupt entzogen, besteht die Gefahr eines Konjunktureinbruchs und damit einer harten Landung, bei der die zyklische Abkühlung zu einer Rezession wird. Derzeit kämpfen die Zentralbanken gegen die Nachwirkungen der Pandemie und die Schockwellen des russischen Einmarsches in die Ukraine, was diesen kniffligen Balanceakt in den Fokus gerückt hat.

Das bringt die Woche

Am Montag wurden Daten zum BIP-Zuwachs im 1. Quartal in China sowie dessen Arbeitslosenquote im März bekanntgegeben. Das Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung der australischen Zentralbank wird am Dienstag veröffentlicht, und am Mittwoch erscheinen die März-Inflationszahlen für Kanada (im Februar war die kanadische Jahresinflationsrate auf 5,7% gestiegen). Am Donnerstag werden Daten zur Euroraum-Inflationsrate im März sowie eine vorläufige Schätzung des Verbrauchervertrauensindex für die Währungsgemeinschaft veröffentlicht. Vorläufige Schätzungen der von S&P Global erhobenen Gesamt-Einkaufsmanagerindizes für Australien, den Euroraum, Großbritannien und die USA wird für Freitag erwartet.

    Rechtliche Hinweise

    Anlagen enthalten Risiken, einschließlich dem des Kapitalverlustes. Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“) bereitgestellten Informationen stellen weder ein Angebot zum Kauf bzw. Verkauf von Fondsanteilen noch ein Angebot zur Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen dar.

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