US-Inflation geht zurück, Japans Wirtschaft schrumpft
Alles Wichtige auf einen Blick
Erstmals seit drei Monaten ist die US-Jahresinflation gesunken – von 3,7% im September auf 3,2% im Oktober. Ein Grund für den Rückgang waren sinkende Treibstoffpreise. Auch die unter Ausklammerung der volatilen Energie- und Lebensmittelpreise berechnete Kerninflation ist zurückgegangen – von 4,1% auf 4,0%, den niedrigsten Stand seit September 2021. Diese Daten schürten Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed von weiteren Zinserhöhungen absehen könnte. In Großbritannien fiel die Jahresinflation deutlicher als erwartet von 6,7% im September auf 4,6% im Oktober und damit auf ein Zweijahrestief.
Nachrichten aus aller Welt
Die japanische Wirtschaft ist im 3. Quartal um 2,1% p.a. geschrumpft. Diese erste Kontraktion seit drei Quartalen war erheblich ausgeprägter als von den Märkten erwartet. Sie hatten nur mit -0,6% gerechnet. Der BIP-Rückgang folgt auf ein zwar abwärts revidiertes, aber robustes Wachstum um 4,5% in 2. Quartal und spiegelt die unerwartet verhaltenen Inlandsinvestitionen wider. Der private Konsum, auf den über die Hälfte der japanischen Wirtschaftsleistung entfällt, entwickelte sich seitwärts. Die schwachen BIP-Daten stützen die Strategie der japanischen Notenbank, ihre extrem lockere Geldpolitik nur behutsam zu straffen, um die Inflation wieder zurück auf ihren Zielwert zu führen.
Zahl im Fokus: 0,6%
Die Europäische Kommission hat ihre Prognose des Euroraumwachstums im laufenden Jahr auf 0,6% gesenkt. Im September hatte sie mit 0,8% gerechnet und im Mai sogar noch 1,1% prognostiziert. Auch ihren Ausblick für 2024 nahm sie zurück auf jetzt 1,2%. Frühere Schätzungen hatten auf 1,3% (im September) und 1,6% (in der Frühjahrsprognose) gelautet. Als Gründe für ihre Abwärtskorrektur nannte sie die starke Inflation, die hohen Zinsen und die schwächelnde Auslandsnachfrage. Allerdings gab die Kommission auch an, dass sie angesichts des robusten Arbeitsmarktes, des nachhaltigen Lohnwachstums und der kontinuierlich sinkenden Inflation von einer allmählichen Verbesserung der Konjunktur ausgehe.
Wissenswert
Ein neuer Bericht des World Resources Institute, dem zufolge die Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C nicht im ausreichenden Tempo und Umfang vorangetrieben werden. Von 42 untersuchten Indikatoren ist nur einer so weit auf Kurs, dass die für 2030 gesteckten Ziele erreichbar sind: der Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge am Gesamtabsatz von Personenkraftwagen. Sechs Indikatoren entwickeln sich sogar in die falsche Richtung, unter anderem die öffentliche Finanzierung fossiler Energieträger, hieß es weiter. Der Bericht wurde im Vorfeld der COP28 veröffentlicht. Inhalt der diesjährigen Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen ist die erste weltweite Bestandsaufnahme der gemeinsamen Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015.
Das bringt die Woche
Am Dienstag veröffentlicht die Fed das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung und Kanada gibt seine Oktober-Inflationszahlen sowie seinen künftigen Haushalt bekannt. Die britische Regierung legt dann am Mittwoch ihren Herbstbericht zum Haushalt vor. Am Donnerstag erscheinen die vorläufigen November-Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für den Euroraum und Großbritannien. Aus Japan werden für Freitag Inflationszahlen und Vorab-PMIs erwartet. Ebenfalls am Freitag gibt es aus Deutschland die endgültige Schätzung seines BIP-Wachstums im 3. Quartal sowie den Ifo-Geschäftsklimaindex für November, einen vielbeachteten Indikator für die wirtschaftliche Lage des Landes.
Rechtliche Hinweise