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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

US-Zinspfad „ungewisser“, deutsche Wirtschaft rutscht in die Rezession

  • 30 Mai 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Die Mitglieder der US-Notenbank „Fed“ waren sich „unsicherer“ über die Notwendigkeit, weiter an der Zinsschraube zu drehen. Dies geht aus dem Protokoll ihrer jüngsten Sitzung hervor, auf der einstimmig eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte beschlossen wurde. Einige der Fed-Währungshüter merkten sogar an, dass die geldpolitische Straffung bereits „allmählich ihre beabsichtigte Wirkung entfaltet“, betonten jedoch, dass weitere Anhebungen nicht ausgeschlossen wurden. Auch bekräftigten die Fed-Ökonomen, dass sie mit einer leichten Rezession im späteren Jahresverlauf rechnen. Für das 1. Quartal wurde das US-BIP auf 1,3% p.a. aufwärts revidiert. Eine frühere Schätzung hatte auf 1,1% gelautet, wobei auch dies dem schwächsten Zuwachs seit dem 2. Quartal 2022 sowie einem Rückgang gegenüber dem Plus um 2,6% im Vorquartal entsprach.

Nachrichten aus aller Welt

Deutschland ist im 1. Quartal in die Rezession abgerutscht. Das BIP der weltweit viertgrößten Volkswirtschaft schrumpfte im Quartalsverlauf um 0,3%, nachdem es bereits im Schlussquartal 2022 um 0,5% zurückgegangen war. Eine anfängliche Schätzung von einem Nullwachstum musste abwärts korrigiert werden. Die Erhebungen offenbarten deutlich schwächere Konsumausgaben der Privathaushalte und des Staates. Die richtige Balance aus Inflationsbekämpfung und Sicherung des Wachstums zu finden, erweist sich immer wieder als Dilemma für die Europäische Zentralbank (EZB), die letzte Woche ihr 25-jähriges Bestehen feierte. EZB-Vertreter deuteten in Ansprachen darauf hin, dass sie von weiteren Zinsanhebungen vor Sommerende ausgehen. Unterdessen hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für Großbritannien angehoben und erwartet für das laufende Jahr nun keine Rezession mehr.

Zahl im Fokus: 23 Milliarden Euro

In Frankreich dürften neue Steuergutschriften bis 2030 private grüne Investitionen in Höhe von rund 23 Mrd. Euro auslösen und 40.000 Arbeitsplätze schaffen, so der französische Finanzminister. Die Gutschriften gelten für Unternehmensinvestitionen in den Bereichen Wind- und Sonnenenergie, Wärmepumpen und Batterien, um zur Finanzierung der Dekarbonisierung des französischen Industriesektors beizutragen und Investitionen in grüne Energien für Unternehmen attraktiver zu machen. Diese Maßnahme wird teils als Antwort auf das Inflationssenkungsgesetz der USA interpretiert. Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, hat Frankreich letzte Woche überdies Kurzstreckenflüge für Verbindungen verboten, die auch in maximal zweieinhalb Stunden von der Bahn angeboten werden.

Wissenswert:

Das Science Based Targets Network (Netzwerk für wissenschaftsbasierte Ziele): Ein Zusammenschluss von über 60 führenden Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsverbänden und Beratungsfirmen, die zusammen wissenschaftsbasierte Ziele formulieren, um wirtschaftliche Systeme mit positiver Bilanz für die Natur umzusetzen. Das Science Based Targets Network hat einen neuen Rahmen herausgegeben, der Unternehmen dabei hilft, die Folgen ihrer Tätigkeit für die Natur einzuschätzen. Berücksichtigt werden hierbei u. a. ihr Beitrag zum Flächenverlust, zur Süßwasserverschmutzung und zum Artensterben. Diese als Ergänzung zu bestehenden Klimazielen eingeführte Initiative könnte die Umweltberichterstattung von Unternehmen entscheidend voranbringen. In einem Pilotprojekt werden 17 Unternehmen bis Jahresende Daten zur Art ihrer Auswirkungen vorlegen und entsprechende Ziele festlegen.

Das bringt die Woche

Am Dienstag kommen aus Japan aktuelle Arbeitsmarktzahlen und aus dem Euroraum eine Reihe von Kennzahlen heraus, unter anderem zum Wirtschaftsklima und zur Stimmung in der Industrie und im Dienstleistungssektor. Indien legt am Mittwoch Daten zu seinem BIP-Wachstum im 1. Quartal vor. In den drei Monaten bis Dezember 2022 hatte seine Wirtschaft um 4,4% zugelegt und damit das Plus von 6,3% vom Vorquartal verfehlt. Am Donnerstag stellt der Euroraum aktualisierte Arbeitsmarktdaten sowie eine Vorabschätzung seiner Inflationsrate vor – für April wurde ein Preisauftrieb um 7% bestätigt, ein leichtes Plus gegenüber dem im März gemessenen 13-Monats-Tief von 6,9%. US-Arbeitsmarktdaten für Mai werden am Freitag veröffentlicht.

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