
Take Two: Fed lässt Zinsen stabil, Euroraum-Konjunktur lässt nach
- 04 August 2025 (3 Minuten Lesezeit)
Alles Wichtige auf einen Blick
Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins auf ihrer Julisitzung unverändert bei 4,25% bis 4,50% gelassen. Allerdings fiel das Votum nicht einstimmig aus: Zwei Abweichler stimmten für eine Senkung, womit sich erstmals seit über dreißig Jahren mehr als ein Gouverneur gegen einen Zinsentscheid stellte. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, dass sich die Auswirkungen höherer Zölle allmählich bemerkbar machten, die Gesamteffekte jedoch „noch abzuwarten“ blieben. Unteressen hat die US-Wirtschaft im 2. Quartal überraschend kräftig zugelegt und nach der Schrumpfung um 0,5% im 1. Quartal ein Plus von 3,0% verzeichnet. Wachstumstreiber war ein durch die höheren Zollsätze bedingter Einbruch der Importe.
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Wie aus einer vorläufigen amtlichen Schätzung hervorgeht, ist das Wirtschaftswachstum im Euroraum im 2. Quartal auf 0,1% zurückgegangen (nach +0,6% im Vorquartal). Immerhin blieb das vom Markt erwartete Nullwachstum aus, wobei höhere US-Importe in Vorwegnahme der Zollanhebungen das im 1.Quartal gemessene Wachstum künstlich aufgebläht hatten. Zugleich lag die Jahresinflation im Euroraum im Juli unverändert auf dem von der Europäischen Zentralbank angestrebten Niveau von 2,0%. Die Märkte waren von einer etwas niedrigeren Rate ausgegangen. Auch die Kerninflation, bei der Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak nicht berücksichtigt werden, blieb stabil und betrug erneut 2,3%.
Zahl im Fokus: 3,0%
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für die Weltwirtschaft angehoben und rechnet nun für 2025 und 2026 mit einem Wachstum von 3,0% und 3,1%. Obwohl demnach die im letzten Jahr erreichten 3,3% in beiden Jahren verfehlt würden, ist dies eine Aufwärtskorrektur gegenüber den im April prognostizierten 2,8% und 3,0%. Die revidierte Prognose trägt den Tatsachen Rechnung, dass die US-Regierung bei einigen ihrer Zollankündigungen zurückgerudert ist, es in Erwartung höherer Zölle zu unerwartet deutlichen Vorzieheffekten kam und sich die Finanzbedingungen unter anderem dank eines schwächeren US-Dollars verbessert haben. Allerdings verwies der IWF darauf, dass angesichts des derzeitigen Handelsklimas, der erhöhten Unsicherheit und der geopolitischen Spannungen die Abwärtsrisiken überwiegen würden. Insbesondere kündigte Präsident Donald Trump ganz am Ende letzter Woche, nur wenige Stunden vor Auslaufen seiner selbstgesetzten Frist bis zum 1. August, eine Welle neuer Zölle an.
Wissenswert
Gini-Koeffizient: Ein vom italienischen Statistiker Corrado Gini 1912 entwickeltes Maß für Ungleichverteilungen, das häufig zur Ermittlung des Einkommensgefälles innerhalb einer Volkswirtschaft herangezogen wird. Während der Koeffizient 0 eine vollkommene Gleichverteilung angibt, steht 1 für absolute Ungleichheit. Auf Grundlage der Gini-Methodik gibt die Weltbank regelmäßig Schätzungen zur Einkommensungleichheit auf einer Skala von 0 bis 100 heraus. Ihren jüngsten Daten zufolge liegt diese in den USA bei 41,8. Zu den Ländern mit höheren Werten (also stärkerer Ungleichheit) zählen Südafrika (63,0) und Brasilien (51,6). Niedrigere Werte (mehr Gleichheit) werden unter anderem in Großbritannien (32,4) und in Frankreich (31,2) erreicht. Es herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass sich die Einkommensungleichheit mit dem Steuer- und Ausgabengesetz der US-Regierung landesweit weiter verschärfen wird.
Das bringt die Woche
Am Dienstag erscheinen eine Reihe von Gesamt-Einkaufsmanagerindizes, unter anderem für den Euroraum, die USA, China und Japan. Am selben Tag veröffentlicht die Bank of Japan das Protokoll ihrer letzten Zinssitzung (im Juli), auf der sie sich zur Beibehaltung ihrer Leitzinsen entschieden hatte. China gibt am Donnerstag seine Import- und Exportzahlen bekannt, während die Bank of England zum Zinsentscheid tagt – auf ihrer Junisitzung hatten die Währungshüter für eine Beibehaltung ihrer Leitzinsen bei 4,25% gestimmt. Am Freitag schließlich meldet Kanada seine aktuelle Arbeitslosenquote.
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