Investment Institute
Die Sicht des Chefvolkswirts

Zufriedene Kunden

  • 01 Juni 2021 (5 Minuten Lesezeit)

Im Überblick

  • Die europäische Wirtschaft könnte sich nach dem Neustart spektakulär erholen – wegen des guten Konsumklimas und der hohen Ersparnisse.
  • Die EZB sollte sich von diesen kurzfristigen Entwicklungen nicht irritieren lassen. Unabhängig davon hat aber die Diskussion über die Geldpolitik nach dem Pandemie-Notfallkaufprogramm (PEPP) begonnen. Wir analysieren daher sehr genau die jüngste Rede des französischen Notenbankchefs François Villeroy de Galhau.
  • In den USA diskutiert man weiter über Bidens Wirtschaftspolitik. Diese Woche befassen wir uns mit Adam Posens kritischem Urteil zu Bidens Außenhandelspolitik.

Europa öffnet sich wieder. Das Ausmaß der Erholung wird man vermutlich an den Verbesserungen seit dem Sommer 2020 messen. Dieser „mechanische Aufschwung“ könnte spektakulär ausfallen, wenn Corona nicht wieder aufflammt. Nimmt man aber den Winter als Maßstab, in dem die Wirtschaft nicht so stark eingebrochen ist wie während der ersten Welle, muss sie sich nicht so stark erholen. Wichtige Indikatoren für das Konsumklima – die Bereitschaft zu großen Anschaffungen oder die Arbeitsmarktaussichten – haben sich seit dem Sommer 2020 bereits stark erholt, und die – meist in liquiden Finanzinstrumenten angelegten – Ersparnisse sind heute sogar höher als im 3. Quartal 2020.

Wenn plötzlich so viel Kaufkraft vorhanden ist, sind Produktionsengpässe und Inflation zu erwarten, auch wenn dies wenig über die Lage in einem halben Jahr aussagt. Wir sollten uns aber von den Überhitzungssorgen in den USA nicht zu sehr beeindrucken lassen, denn Europa ist anders. Eine große Mehrheit des EZB-Rats einschließlich der meisten Falken hält einen drastischen Inflationsanstieg im Euroraum für nahezu ausgeschlossen. Wenn sie für eine Rückführung des PEPP eintreten, argumentieren sie meist mit der finanziellen Stabilität.  Nach den jüngsten Äußerungen der EZB ist es höchst unwahrscheinlich, dass auf der Sitzung am 10. Juni eine Verringerung der Anleihekäufe beschlossen wird. Allerdings hat die Diskussion darüber gerade erst begonnen. Unserer Ansicht nach macht man sich schon jetzt Gedanken über das richtige Ausmaß des „klassischen“ Quantitative Easing, wenn das PEPP ausgelaufen ist. Wir haben uns diese Woche sehr genau mit der jüngsten Rede des französischen Notenbankchefs Villeroy de Galhau befasst. Sie dürfte alle Argumente enthalten, die die Tauben in dieser Diskussion vorbringen werden.

Wenig hilfreich für die Tauben in der Fed sind unterdessen die jüngsten amerikanischen Konjunkturdaten. Da der Inflationsdruck steigt, überrascht es nicht, dass immer heftiger über Bidens Wirtschaftspolitik diskutiert wird. Außerdem haben wir Adam Posens Kritik an Bidens Außenhandelspolitik sehr genau untersucht. Typisch für das derzeitige Meinungsklima in den USA scheint uns, dass selbst prominente Kritiker von Bidens Wirtschaftspolitik mehr staatliche Interventionen und höhere Steuern fordern. Das gilt sowohl für Summers, der eine Überhitzung fürchtet, als auch für Posen, der den Freihandel gefährdet sieht. Der Washingtoner Konsens der frühen 1990er-Jahre ist wirklich tot.

Den kompletten Artikel herunterladen
Den kompletten Artikel herunterladen (536.16 KB)

Ähnlicher Artikel

Die Sicht des Chefvolkswirts

Draghi trifft den Zeitgeist

  • von Gilles Moëc
  • 26 Februar 2024 (7 Minuten Lesezeit)
Die Sicht des Chefvolkswirts

Zoom auf den Boom

  • von Gilles Moëc
  • 12 Februar 2024 (10 Minuten Lesezeit)
Die Sicht des Chefvolkswirts

Grüße aus Davos

  • von Gilles Moëc
  • 22 Januar 2024 (7 Minuten Lesezeit)

    Rechtliche Hinweise

    Bei diesem Dokument handelt es sich um Werbematerial und um kein investmentrechtliches Pflichtdokument. Die im vorliegenden Dokument enthaltenen Informationen stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Fondsanteilen oder zur Inanspruchnahme einer Dienstleistung dar. Die Angaben in diesem Dokument sind keine Entscheidungshilfe oder Anlageempfehlung, (aufsichts-) rechtliche oder steuerliche Beratung durch AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“), sondern werden ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Auf der alleinigen Grundlage dieses Dokuments dürfen keine Anlage- oder sonstigen Entscheidungen gefällt werden. 

    Die in diesem Dokument von AXA IM DE zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung. Die genannten Angaben können jederzeit ohne Hinweis geändert werden und können infolge vereinfachter Darstellungen subjektiv sein. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernehmen AXA IM DE für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen wird von AXA IM DE nicht übernommen.

    Unternehmenserfolge und Wertentwicklungsergebnisse der Vergangenheit bieten keine Gewähr und sind kein Indikator für die Zukunft. Wert und Rendite einer Anlage können steigen und fallen und werden nicht garantiert.

    Rechtliche Hinweise

    Anlagen enthalten Risiken, einschließlich dem des Kapitalverlustes. Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“) bereitgestellten Informationen stellen weder ein Angebot zum Kauf bzw. Verkauf von Fondsanteilen noch ein Angebot zur Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen dar.

    Die Angaben in diesem Dokument sind keine Entscheidungshilfe oder Anlageempfehlung, (aufsichts-) rechtliche oder steuerliche Beratung durch AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“), sondern werden ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Die vereinfachte Darstellung bietet keine vollständige Information und kann subjektiv sein.

    Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken des Empfängers. Eine Weitergabe an Dritte ist weder ganz noch teilweise gestattet. Wir weisen darauf hin, dass diese Mitteilung nicht den Anforderungen der jeweils anwendbaren Richtlinie 2004/39/EG bzw. 2014/65/EU (MiFID/ MiFID II) und der zu diesen ergangenen Richtlinien und Verordnungen entspricht. Das Dokument ist damit für jegliche Form des Vertriebs, der Beratung oder der Finanzdienstleistung nicht geeignet.

    Die in diesem Dokument von AXA IM DE zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung. Die genannten Angaben können jederzeit ohne Hinweis geändert werden und können infolge vereinfachter Darstellungen subjektiv sein. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen wird nicht übernommen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernehmen AXA IM DE für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.

    Wertentwicklungsergebnisse der Vergangenheit bieten keine Gewähr und sind kein Indikator für die Zukunft. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds können steigen und fallen und werden nicht garantiert.

    Informationen über Mitarbeiter von AXA Investment Managers dienen lediglich Informationszwecken und sind stichtagsbezogen. Ein Weiterbeschäftigungsverhältnis mit diesen Mitarbeitern wird nicht garantiert.