Anleihen 2024: Risiken und Chancen

  • 31 Oktober 2023 (5 Minuten Lesezeit)

Im Überblick:

  • Der erneute Ölpreisanstieg, ausgelöst durch ein knappes Angebot, zeigt, dass eine wieder höhere Inflation noch immer das größte Risiko für den Markt ist. Anleger sollten sich daher nicht darauf verlassen, dass die Zinserhöhungen jetzt vorbei sind.
  • Investmentgrade- und High-Yield-Anleihen bieten noch immer Chancen, vor allem kurzlaufende Titel. Mehr und mehr Investoren nutzen auch aktiv gemanagte ETFs, um Lücken in den Standardindizes zu füllen und Alpha zu erzielen.
  • Wir gehen davon aus, dass ESG-Überlegungen (Umwelt, Soziales, Governance) für Anlageportfolios immer wichtiger werden.

Wie schätzt AXA IM die Märkte zurzeit ein?

Die letzten zwölf Monate waren für Anleihen nicht einfach. Aktieninvestoren sind an eine hohe Volatilität gewöhnt, aber 10% Verlust mit Staats- und Unternehmensanleihen sind sehr ungewöhnlich. Seitdem haben sich die Märkte aber wieder beruhigt.

Dennoch bleibt die Volatilität wegen der unsicheren Entwicklung der Geldpolitik hoch. Auch ist keineswegs sicher, dass die Inflation weiter kontinuierlich fällt. Zwar rechnen wir mit einem weiteren Rückgang, doch könnten die unberechenbaren Öl- und Energiepreise zu Rückschlägen führen. Das ist auch der wichtigste Risikofaktor für die Geldpolitik. Am wahrscheinlichsten ist aus unserer Sicht eine Rezession, aber keine besonders tiefe.

Was bedeutet das für Unternehmensanleihen?

Mit fast 5% bei einer Duration unter fünf Jahren1 bieten Unternehmensanleihen zurzeit attraktive Renditen. In den letzten zehn Jahren waren die Renditen eurodenominierter Titel nie höher. Früher begaben Unternehmen Anleihen mit einem Zins von 0%. Jetzt betragen die Coupons im Schnitt etwa 4% für Investmentgrade-Titel und 6% bis 7% für High Yield.2

Im Investmentgrade-Bereich interessieren uns Emittenten mit einem hohen EBITDA, berechenbaren Cashflows, einer nicht zu hohen Verschuldung und ausreichender Liquidität. All das kann der Markt unserer Ansicht nach heute bieten. Aus technischer Sicht fällt die hohe Nachfrage auf, ausgelöst durch die attraktiven Renditen. In den nächsten zwölf Monaten könnte das durchaus so bleiben.

Sieht AXA IM Chancen bei High Yield?

High-Yield-Anleihen und Investmentgrade-Titel sind zweierlei. 2023 hat man mit High Yield sehr viel verdient, weil sich die Konjunktur zu Jahresbeginn überraschend gut gehalten hat.

Leider sorgten hier aber nicht hohe Mittelzuflüsse für Ertrag, sondern ausbleibende Neuemissionen. Allmählich fragen sich Investoren, ob die Ausfallquoten steigen und welche Auswirkungen die schwächere Konjunktur auf die meist kleineren und finanzschwächeren Emittenten hat. Doch obwohl die Ausfallquoten gestiegen sind, liegen sie weiter unter dem Vergangenheitsdurchschnitt. Wir rechnen aber mit einer weiteren Verschlechterung.

Bei kurzlaufenden High-Yield-Anleihen sehen wir dennoch weitere Chancen. Außerdem rechnen wir mit einer hohen Nachfrage nach Laufzeitfonds.

Welche Rolle können ETFs in einem Anleihenportfolio spielen?

Die Nettomittelzuflüsse in Anleihen-ETFs sind von 23% des Fondsvolumens im Jahr 2021 auf 32% im Jahr 2022 gestiegen. Damit setzte sich die Entwicklung der letzten vier Jahre fort, sodass sich das verwaltete Vermögen von Anleihen-ETFs fast verdoppelt hat. Es wird auch weiterhin mit einem hohen Wachstum gerechnet.3

Manche Investoren wissen aber noch nicht, dass sie auch über ETFs in Anleihen investieren können. Institutionelle Investoren sind Direktanlagen und klassische Investmentfonds gewohnt. AXA IM bietet hingegen aktiv gemanagte ETFs, die sich stark von den am Markt üblichen passiven ETFs unterscheiden. Unsere ETF-Strategien verbinden die Vorteile der ETF-Struktur mit aktivem Management. Sie bilden also nicht einfach nur den Index ab. Wir können Sektoren auswählen, denen wir Mehrertrag zutrauen.

Wie setzt AXA IM ESG-Überlegungen im Portfolio um?

AXA IM berücksichtigt in allen Publikumsfonds und ETFs ESG-Überlegungen. Dazu setzen wir die Sektorrichtlinien und ESG-Richtlinien von AXA IM um. Es handelt sich um Filter, mit denen wir etwa Unternehmen aus dem Anlageuniversum entfernen, die den UN Global Compact verletzen. Außerdem gibt es sektorspezifische Filter, etwa für Hersteller umstrittener Waffen und Tabakunternehmen. In unserem Euro Credit PAB ETF gehen wir noch weiter; hier haben wir uns für eine Paris-Aligned Benchmark (PAB) entschieden. Die CO2-Intensität der Indexwerte soll jedes Jahr um 7% fallen, passend zum Pariser 1,5°C-Ziel. Daher werden unter anderem Emittenten ausgeschlossen, die viel fossile Energie nutzen.

Die Filter sind das eine, die Analysen unserer Anleihenexperten das andere. Unsere Analysten haben das gesamte Anlagenuniversum im Blick. Sie untersuchen Finanzrisiken und sorgen für ein diszipliniertes Risikomanagement. Sie treffen sich häufig mit Vertretern der Unternehmen, in die wir investieren, um durch regelmäßige Gespräche Geschäftsstrategie und ESG-Risiken zu verstehen.

Eine steigende Inflation bleibt ein hohes Risiko, doch bieten Unternehmensanleihen zurzeit attraktive Renditen. Verschiedene Strategien können interessant sein. Wir glauben, dass Anleihen 2024 und auch danach noch viel zu bieten haben.

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