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Umwelt

Die Klimakrise: Eine Herausforderung für Assetmanager

  • 10 November 2021 (5 Minuten Lesezeit)

Trotz des Gerangels um Klimaziele und Selbstverpflichtungen auf der COP26-Konferenz in Glasgow steht eines fest: Um Netto-Nullemissionen zu erreichen, muss in den nächsten Jahrzehnten viel investiert werden. Entsprechend groß ist die Verantwortung der Assetmanager.

Der Finanzsektor kann die Klimakrise sicher nicht lösen, aber er kann für Veränderungen sorgen. Unsere Aufgabe ist, Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen. Wir müssen Projekte und Innovationen finanzieren, denen wir einen großen Beitrag zur Energiewende zutrauen oder die maßgeblich von ihr profitieren können. Dabei ziehen wir mit unseren institutionellen Kunden an einem Strang – ebenso wie mit Regierungen, Aufsichtsbehörden, Unternehmen, Banken und Privatpersonen.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Politik. Wir können uns aber nicht einfach zurücklehnen und abwarten, bis die Regierungen das Problem lösen. Das Gemeinwohl ist unser aller Verantwortung. Die Assetmanagement-Branche kann mehrere Hundert Billionen US-Dollar zur Lösung der Klimakrise beisteuern.1

Ziele und Maßnahmen

Als Assetmanager können wir entscheiden, wo investiert wird und wo nicht. Durch kluges Engagement können wir die Entscheidungen der Geschäftsleitungen beeinflussen und gemeinsam mit unseren Kunden die Zukunft mitbestimmen. Wir glauben, damit zu einer nachhaltigen Weltwirtschaft beitragen zu können, die uns auch in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts Wohlstand garantiert.

Das sind ehrenwerte Motive, zu denen wir stehen. Wichtig ist aber, dass die Zusagen auch redlich sind.

Unternehmen und Assetmanager wissen, wie wichtig Klimaschutz ist. Daher möchten wir uns ehrgeizige Ziele setzen. Wir wollen der Welt beweisen, dass wir mutige Pioniere sind, Vorreiter auf dem Weg zur Netto-Null. Aber dieser Ehrgeiz hat für negative Schlagzeilen gesorgt.

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Unternehmen wird „Greenwashing“ vorgeworfen. Es heißt, sie würden ihre Marketingmaschinerie anwerfen, ohne bereits etwas für das Klima getan zu haben. Assetmanager hören ähnliche Vorwürfe. Das führt zu zwei offensichtlichen Problemen:

Erstens: Wenn die Portfoliounternehmen unsere Äußerungen zu ESG-Themen – Umwelt, Soziales, Governance – für reine PR oder eine Reaktion auf neue Vorschriften halten, verliert unser Engagement erheblich an Wirkung. Als aktive, verantwortliche Investoren brauchen wir in unseren Gesprächen mit Unternehmensvertretern aber unbedingt eine hohe Akzeptanz.

Zweitens: Wenn unsere Kunden, die Wertpapiereigentümer, ESG-Integration und Impact Investing nicht uneingeschränkt unterstützen, investieren sie nicht genug Geld in die entsprechenden Strategien. Die Kapitalkosten von Nachhaltigkeitsführern und Nachhaltigkeitssündern sind sich dann zu ähnlich. Es besteht die Gefahr, dass unsere gemeinsamen Bemühungen nachlassen, wenn nicht völlig aus dem Tritt geraten.

Auf geht’s

Aber wie können wir das verhindern? Ganz einfach: durch Mut und Transparenz.

Als Assetmanager müssen wir zeigen, dass es uns mit dem Wandel ernst ist, und es darf auch keinen Zweifel an unseren Motiven geben. Wir müssen unsere Nachhaltigkeitsziele klar benennen – und erklären, was sie für Einzelwertauswahl und Asset-Allokation bedeuten. Und wir brauchen wirklich gute Argumente, wenn wir einen Treibhausgasemittenten im Portfolio behalten, weil wir an seine Wandlungsfähigkeit glauben.

Dies ist keineswegs trivial. Wenn wir weiterhin ertragsstarke Investmentprodukte anbieten wollen, etwa zur Altersvorsorge, können wir uns nicht von allen Unternehmen trennen, die etwas CO2 emittieren. Und mehr noch: Nicht jedem Treuhänder einer Pensionskasse ist wohl dabei, wenn wir uns von verlässlichen Versorgern oder Verkehrsunternehmen verabschieden, um auf ganz neue Start-ups aus dem Sektor erneuerbare Energien zu setzen.

Wir dürfen es mit dem Veränderungstempo nicht übertreiben. Die Nachhaltigkeitsführer ihrer Branchen müssen mit Investitionen belohnt werden. Unterstützt werden muss aber auch, wer sich verändert. Und wir müssen klar sagen, was wir wollen. Ja, wir stellen Wachstumskapital für neue Unternehmen bereit, die dem Netto-Null-Ziel verpflichtet sind. Aber wir werden auch alte Unternehmen finanzieren, die eine Vision für morgen haben und sich weiterentwickeln wollen.

Neue Horizonte

Assetmanager sollten bei ihrem Dialog mit Unternehmen Mut beweisen. Wir sollten ihnen deutlich sagen, wie wir Einfluss auf ihre Klimapolitik nehmen können, etwa bei Hauptversammlungsabstimmungen. Und ausführlich über unser Engagement berichten – über Ziele und Erfolge, aber auch über Fehlschläge.

Eines ist uns dabei besonders wichtig: Wir sind fest davon überzeugt, dass ein nachhaltigerer Investmentansatz, der die großen Klimarisiken im Blick hat, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten höhere und stabilere Finanzerträge liefert.


Das ist ein wichtiges Argument für verantwortliches Investieren. Wir wollen nicht die Welt retten. Sie wird uns alle überleben. Aber wir wollen unsere Zivilisation und unsere Wirtschaft vor weiteren Schäden bewahren und bereits vorhandene Schäden heilen. Nie gab es mehr finanzielle Argumente für Umweltengagement. Wir investieren im wahrsten Sinne des Wortes in unsere Zukunft.

Das steht aber im Konflikt mit unseren menschlichen Instinkten. Manchmal scheint es, als würden wir nur auf kurzfristige Erfolge setzen und die längerfristigen Wirkungen ignorieren. Wir müssen aber für dauerhaften Wohlstand sorgen. Dazu müssen wir langfristige Herausforderungen angehen, statt unsere gesamte Energie auf den nächsten Quartalsertrag zu verwenden.

Das steht im Mittelpunkt der Überlegungen von AXA IM zum nachhaltigen Assetmanagement. Wir wollen, dass wir auch morgen noch gut leben können.

Zeit zum Handeln

Praktisch heißt das, dass nur entschlossene Assetmanager wirklich „aktiv“ sind. Wir müssen bei den größten CO2-Emittenten unseren Einfluss geltend machen und sie zum Wandel zwingen. Und wenn sich ein Unternehmen weigert oder Veränderungen zu sehr verschleppt, müssen wir seine Aktien verkaufen. Wir wollen Mittel bereitstellen, damit Unternehmen ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger machen können. Wir müssen Instrumente entwickeln, mit denen wir ESG-Chancen und -Risiken erkennen können. Und wir müssen als Assetmanager eine Führungsrolle übernehmen, weil wir nur mit branchenweiten Initiativen wirklich etwas ausrichten können.

Unsere Branche braucht große Investoren, die all das jetzt erreichen wollen. Wir brauchen eine glaubwürdige und eingängige Botschaft. In unseren Kundenportfolios müssen wir umsetzen, was wir in unseren Hochglanzbroschüren schreiben – und auf diese Weise Anlageerträge erzielen.

Ja, Greenwashing ist ein Risiko. Aber so wichtig es ist, die Zusagen der Portfoliounternehmen – und nicht zuletzt auch unsere eigenen – kritisch zu überprüfen, so wenig darf uns das lähmen. Denn die Zeit ist knapp. Nie gab es mehr finanzielle Argumente für Umweltengagement. Der Assetmanagement-Sektor ist groß genug, um die Weltwirtschaft nachhaltiger machen zu können. Wenn wir das Geld unserer Kunden investieren, sollten wir dabei stets die Zukunft im Blick haben – eine Zukunft, in der wir alle gut leben können.

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